Der Morgen begann im Vergleich zu meinen sonstigen frühen Flügen recht entspannt: Aufstehen um halb 5, aus dem Haus um 20 nach 5 am Airport etwa 20 vor 6! Fliegen ab Bremen hat in diesem Punkt gegen HAM oder HAJ eindeutig Vorteile.


EI-DHC beim Pushback auf eine etwas ungewöhnliche Postition, ...

... denn der Kanarienvogel D-ATUI musste noch überholen.

Auch der Jumbolino nach Stuttgart ist schon zum Abflug bereit.

"Mein Flugzeug" für heute: Die EI-CTB sollte mich sowohl nach STN als auch wieder zurück nach Bremen bringen.
Ich überlegte zwar noch kurz, ob ich mir noch einen Kaffee vor der Security gönnen sollte, aber entschloß mich dann doch, sofort durch die Fummelschleuse zu schreiten um den Sicherheitsbereich im Terminal E zu inspizieren. Erste Feststellung: Alles wurde so einfach wie möglich gebaut, aber erfüllt seinen Zweck. Auch wenn so manches Hochregallager mehr Ambiente haben dürfte, passt dieses Terminal doch perfekt zu Ryanair. Das man natürlich keinen Luxus erwarten darf, war mir vorher schon klar, dies soll also keine Kritik am Terminal sein. Aber von der Empore im Wartebereich könnte man tatsächlich schöne Fotos machen, wenn die nicht ganz saubere Scheibe nicht dazwischen wäre. Probiert habe ich es aber mal trotzdem:

Kurz bevor das Boarding beginnen sollten, standen dann auch schon fast alle Passagiere am Gate 01E, obwohl noch kein Handling-Agent in Sichtweite war. Von anderen Billigfliegern kannte ich bisher eigentlich nur, dass alles panisch aufspringt, wenn sich jemand dem Schalter am Gate nährt, aber bei Ryanair scheint das noch ein wenig extremer zu sein. Ich hab das Spielchen einfach mal mitgespielt, so dass ich beim Boarding auch das Glück hatte quasi direkt hinter den Priority Paxen übers Vorfeld laufen zu dürfen. Diese drängelten sich dann alle an der vorderen Flugzeugtür, so dass ich nach schnellem Gang zum Heck auch keine Probleme hatte einen Platz in der Exit-Row zu bekommen.
Do. 21. Juni 2007
FR 3631 Bremen (BRE) - London-Stansted (STN)
geplant: 06:55-07:15
Boeing 737-8AS
EI-CTB "Say No to BA fuel levy"
Auslieferung: 20.12.2002 an Ryanair
Schön bei Ryanair ist auf jeden Fall schon einmal, dass das Security-Ballet noch live aufgeführt wird und nicht vom Band kommt (gibt ja auch keine Bildschirme), das finde ich immer etwas unterhaltsamer. Positiv aufgefallen ist mir, dass man auch die Notbeleuchtung mal demonstriert hat, habe ich sonst noch nie gesehen. Lustig war auch die folgende automatische Ansage der Security-Infos auf deutsch; das klang doch ein wenig arg holperig. Ansonsten schien die Crew von ihrer Herkunft bunt zusammengewürfelt zu sein, ob die nun dauerhaft in BRE stationiert sind weiss ich nicht. Purser und Cockpit Crew schienen von den britischen Inseln zu stammen. Der Flug selbst war relativ ereignislos, der Bordservice erschien mir (im Vergleich zu U2) relativ teuer, aber der Bordservice ist ja eh verzichtbar. Was mir dann noch auffiel waren zum einem die auf den Vordersitz aufgeklebten Security Card und das Angebot für die Rubbellose (Be a millionaire with Ryanair), aber das ist verschmerzbar. Schönes Detail auch: Die Rückenlehnen sind tatsächlich nicht verstellbar!
Nach etwa einer Stunde setzten wir dann in Stansted auf und zum Glück unterblieb sowohl das Klatschen als auch das Jagdhorn (beides war mir prophezeit worden, letzteres im Fall einer verfrühten Landung), man wies uns jedoch darauf hin, dass wir etwa 25 Minuten vor Flugplan gelandet seien. Nach kurzer Warteschlange am der Passkontrolle konnte ich dann auch schnell zum Bahnhof weiter, wo mir dann zum ersten Mal folgender "Wegweiser" auffiel:

Im Bahnhof hatte ich dann das Glück, dass der nächste Zug nach London quasi sofort abfuhr, wodurch ich dann schon gegen 8:30 an der Liverpool Street Station war, wo ich mir zuerst etwas zu trinken besorgte und meine Oyster Card auflud um dann die Tube Richtung Oxford Circus zu nehmen. Mein erstes Ziel sollte nämlich der Apple Store in der Regent Street sein, da ich mit dem kauf eines neuen Rechners liebäugele und die alle mal aus der Nähe betrachten wollte. (Ja und es wird in jedem Fall wieder ein Mac!) Leider stellte ich fest, dass man wohl doch erst um 10 Uhr öffnet, so dass ich erstmal die Regent Street Richtung Piccadilly Circus hinunter schlenderte um im ersten Starbucks ein kleines zweites Frühstück einzulegen. Dabei stellte ich einmal mehr fest, dass Wetterberichte nichts taugen, statt des für London angekündigten Regens, strahlte mich die Sonne an.
Nach erfolgreichem Besuch des Apple Store sollte mich meine zweite Mission zum Covent Garden führen, da ich mir dort ein paar Bücher in London's Transport Museum Shop gönnen wollte. Die London Underground stellt neben der Luftfahrt nämlich ein weiteres Interessengebiet dar und direkt an der Quelle kauft es sich doch am besten. Da es dann auch so langsam schon Mittag war, meldete sich der Magen und ich kehrte in eine Filiale der Kette mit dem Hut auf der Pizza ein. Frisch gestärkt entschied ich mich dann den Nachmittag im Science Museum zu verbringen. Ursprünglich hatte ich vor mir die aktuelle Sonderausstellung "The Science Of Spying" anzuschauen, aber aufgrund der knappen Zeit dachte ich mir, dass ich mir die 8 Pfund lieber spare und streifte ein wenig durch die kostenlose Dauerausstellung.
Erstaunlicherweise konnte man sogar im Museum spotten:




Im Museum gönnte ich mir dann noch eine Fahrt im "Venturer Motionride" (im Prinzip ein Flugsimulator, nur das man den nicht selber steuert), in dem ein Astro Ride lief, als Kind hatte ich sowas schon mal im Hansa Park gemacht. Im Prinzip wurde darin eine Achterbahnfahrt mitten durchs Weltall simuliert, das ganze kommt der Realität schon recht nahe. 2,50 Pfund ist der Spaß aber allemal wert.

Bevor es dann schon wieder zur Liverpool Street ging (der Abflug nahte ja schon wieder), guckte ich noch einmal kurz auf der Oxford Street nach englischen Hörbüchern, stellte aber fest, dass die dort auch nicht günstiger sind als hierzulande. Danach ging es dann auch schon direkt nach Stansted, wo ich dann erstaunt feststellte, dass man dort ohne Computer eincheckt. Die Bordkarten waren bis auf den Namen vorgedruckt, dieser wurde dann handschriftlich nachgetragen, mit der Bordkarte Nummer 153, traf ich ausserdem spontan die Entscheidung mir den Luxus des Priority Bordings für 2 Pfund zu gönnen. Da am Gate eh keine Sitzplätze mehr frei waren, hatte ich so das Vergnügen als erster an Bord zu gehen.
Do. 21. Juni 2007
FR 3634 London-Stansted (STN) - Bremen (BRE)
geplant: 20:05-22:25
Boeing 737-8AS
EI-CTB "Say No to BA fuel levy"
Auslieferung: 20.12.2002 an Ryanair
Der Rückflug war dann doch ein deutlich wackeliger als der Hinflug, das Wetter auf der Route war eindeutig schlechter als am Morgen. Die Cockpit Crew war diesmal eindeutig deutschstämmig und begrüsste uns zusätzlich zur englischen Version auch auf deutsch. Die Cabin Crew hingegen schien wieder bunt aus Europa zusammen gewürfelt, machte aber einen sympathischeren Eindruck als am Morgen, mag aber auch nur daran gelegen haben, dass mir die eine Stewardess irgendwie gefiel.

Wieder zu früh, wenn auch diesmal nur 5 Minuten laut Cabin Crew, setzten wir auf dem Neuenlander Feld im Regen auf und im Landeanflug konnte ich sogar einen Blick auf mein Wohngebiet werfen, da wir entgegen der Ankündigung des Kapitäns doch aus Osten kamen.
Fazit des Trips: Eigentlich waren die Flüge mit Ryanair, so wie ich sie erwartet habe. Es erwartet einen halt kein Luxus, aber dies ist auch kein Problem, da ich ja in erster Linie von A nach B möchte und solange die Flüge stattfinden erfüllt Ryanair genau dies, auch wenn alles ein noch ein wenig spartanischer als bei anderen LCC wirkt. Unschön finde ich natürlich nach wie vor die Gebührenstrategie von FR, aber da weiss man spätestens bei der Buchung worauf man sich einlässt. Skeptisch gegenüber FR bin ich nach wie vor, denn mein Hauptkritikpunkt bleibt natürlich das Verhalten von Ryanair in Problemfällen. Zum Glück gab es diese auf meinen Flügen nicht, dennoch werde ich es wohl vermeiden Ryanair auf Strecken zu nutzen, welche nicht mindestens täglich geflogen werden.
So ich hoffe, der Bericht hat euch nicht gelangweilt und war euch nicht zu lang.
