50% der Strableistungen fallen weg. 50% sind eine erhebliche Verschlechterung! Nachfrageorientiert klingt ja immer super, aber wir alle wissen dass das ANgebot die Nachrage bestimmt und entsprechend die Zahlen auf dem Ast nach Seb im Zweifel eher rückläufig entwickeln als konstant bleiben.Hansa-Tw hat geschrieben: ↑10. September 2018 09:13
"Erhebliche Verschlechterung" finde ich etwas übertrieben; besser trifft es "nachfrageorientierte Anpassung". Betrachten wir mal Fahrgastzahlen und Fahrgastpotenzial auf den Streckenästen Sebaldsbrück und Vahr [Zahlen aus VEP 2025, Seiten 59 und 93]:
- Sebaldsbrück bis Bennigsenstraße, heute: 8.300-11.000 Fahrgäste/Tag; prognostiziert 2025: 8.400 Fahrgäste/Tag
- Kurt-Huber-Straße bis Julius-Brecht-Allee, heute: 11.000-15.400 Fahrgäste/Tag, prognostiziert 2025: 15.900-20.300 Fahrgäste/Tag
Der Vergleich zeigt deutlich, dass eine zweite Linie Richtung Vahr sicher nötiger ist als zwei Linien nach Sebaldsbrück; ein 10 Minuten-Takt nach Sebaldsbrück bedeutet auch nicht das Ende der Zivilisation, sondern ist in weiten (auch bevölkerungsstärkeren!) Teilen der Stadt Standart.
Es gab vor dem Hemelinger Beirat eine BSAG-Präsentation, in der vorgerechnet wurde, dass die Kapazität der 10 allein auch in den Spitzenzeiten ausreicht - was allerdings nicht bedeutet, dass jeder Fahrgast dann auch einen Sitzplatz hat. Einen Umstieg von der 10 in die 2 oder 3 halte ich inbesondere an den Haltestellen Brunnenstraße oder Sielwall sowohl hinsichtlich Komfort wie auch Zeitverlust für unproblematisch. Zusätzlich sollen die 33/34 oder die 37 von Sebaldsbrück zum Weserwehr durchgebunden werden, so dass diese Innenstadtanbindung weiterhin gewährleistet ist, auch wenn dieser betriebswirtschaftlich unsinnige Parallelverkehr sicher nur eine Zwischenlösung sein sollte. Spätestens mit der Verlängerung Sebaldsbrück - Osterholzer Heerstraße - Weserpark werden die Fahrgastzahlen Richtung Sebaldsbrück/Osterholz steigen, so dass die Spange Malerstraße nötig wird, um mit der 3 wieder eine zweite Linie auf dieser Strecke zu haben.
Vermutlich werden sich die Fahrgastströme durch die S-Bahn-Halte Föhrenstraße nochmals verändern. Wenn die Hemelinger Busse dann bis hierhin zurückgezogen werden sollen, braucht man ebenfalls die Spange Malerstraße; auch für den Stadionverkehr wäre sie sinnvoll, weil die Fußballfans, die mit der Regio-S-Bahn aus Osten und Südosten anreisen, dann von hier direkt mit der 3 zum Weserstadion kämen, was den Hauptbahnhof erheblich entlasten würde.
Mir sind die ganzen Zahlenspielereien auch durchaus bekannt, nur finde ich es nicht richtig zwei Äste gegeneinander auszuspielen.
Problem zum Wegfall der 10 bleibt einfach die verlorene Cityanbindung (STrabhaltestellen ohne Cityanbindungen sind eher untypisch für unser Netz) und eine verlängerte 33/34 oder 37 haben für die Haltestellen von SEB bis Malerstr. dann kaum einen Mehrwert m.M.n.
Sicher werden sich die Ströme mit Eröffnung der S-Bahn-Station Föhrenstraße ändern, jedoch hoffe ich dass bis dahin dann auch die Spange Malerstr. verwirklicht wurde und wieder zwei Linien Richtung SEB bzw noch weiter fahren. (Man könnte auch trotz der Spange Steubenstr. zwei Linien Richtung SEB schicken, aber eine weitere Linie ist leider finanziell wohl nicht drin. Sonst wäre sie ja schon in den Szenarien berücksichtigt....)