Kreuzfahrttourismus via BRE
Kreuzfahrttourismus via BRE
Wird das Thema Kreuzfahrt via BRE eigentlich auch forciert? In Bremerhaven gibt es doch ein steigendes Aufkommen, oder liege ich da falsch?
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/n ... 29592.html
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Re: Kreuzfahrttourismus via BRE
Passend dazu: bis zu 40.000 Paxe mit "Mein Schiff" in 2016 in Bremerhaven: http://www.nordsee-zeitung.de/bremerhav ... 05839.html
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Re: Kreuzfahrttourismus via BRE
"Mein Schiff" wird aber keine Flugpassagiere bringen. Das Einfliegen von Kreuzfahrtgästen lohnt sich nur für internationale Reedereien wie Costa und MSC, die auch große Mengen an Südeuropäern an Bord haben. Die werden nach AMS, HAM und RLG geflogen und gehen da auf ihre Riesenschiffe. "Mein Schiff" ist rein deutschsprachig und wird im Zweifelsfall eher mit Bustransfers arbeiten. Costa und MSC haben m.W. mehr oder weniger ihre gesamten Aktivitäten in Nordsee und Nordmeer in Hamburg und Kiel konzentriert. Was dazu noch in Rostock und evtl. Travemünde läuft, weiß ich nicht.
Sie verkosten einen 2017er Château Bulât, der sich durch die deutliche Wacholdernote im Abgang auszeichnet.
Re: Kreuzfahrttourismus via BRE
Ich hole das Thema mal wieder hoch... Auch wenn den Flughafen derzeit sicher anderes bewegt.
Erstmals fährt auch die AIDA in diesem Sommer ein paar Mal ab Bremerhaven (Cara) als Start/Ziel. Und deshalb habe ich es mitbekommen - tatsächlich werden AIDA-Pauschalreisegäste, die mit dem Flugzeug anreisen, nach Hamburg gebucht und von dort per Bus gebracht!
Ich konnte hier in einem Fall den Reiseberater spielen und zeigen, dass die Anreise via BRE (ab MUC) und mit Straßenbahn/RE die zeitlich beste und zufällig auch noch die günstigste Möglichkeit für Individualreisende ist.
Klar, das Kreuzfahrtgeschäft ist nicht risikolos - siehe Rostock/Laage, deren bisherige Abwicklung nun plötzlich in Malmö erfolgt.
Dennoch frage ich mich, ob hier nicht doch Potential zu heben ist, wenn der Bus die Fluggäste direkt zum Columbus Cruise Center fährt.
Die Zahl der Kreuzfahrten, aber auch die Größe der Schiffe (= Zahl der Paxe) nimmt deutlich zu. Hier gibt es eine Liste, was dieses Jahr so alles in Bremerhaven festmacht. Wobei, wohlgemerkt es entscheidend ist, ob Bremerhaven Start/Ziel ist oder nur Unterwegs-Station: https://www.schiffe-und-kreuzfahrten.de ... emerhaven/
Erstmals fährt auch die AIDA in diesem Sommer ein paar Mal ab Bremerhaven (Cara) als Start/Ziel. Und deshalb habe ich es mitbekommen - tatsächlich werden AIDA-Pauschalreisegäste, die mit dem Flugzeug anreisen, nach Hamburg gebucht und von dort per Bus gebracht!
Ich konnte hier in einem Fall den Reiseberater spielen und zeigen, dass die Anreise via BRE (ab MUC) und mit Straßenbahn/RE die zeitlich beste und zufällig auch noch die günstigste Möglichkeit für Individualreisende ist.
Klar, das Kreuzfahrtgeschäft ist nicht risikolos - siehe Rostock/Laage, deren bisherige Abwicklung nun plötzlich in Malmö erfolgt.
Dennoch frage ich mich, ob hier nicht doch Potential zu heben ist, wenn der Bus die Fluggäste direkt zum Columbus Cruise Center fährt.
Die Zahl der Kreuzfahrten, aber auch die Größe der Schiffe (= Zahl der Paxe) nimmt deutlich zu. Hier gibt es eine Liste, was dieses Jahr so alles in Bremerhaven festmacht. Wobei, wohlgemerkt es entscheidend ist, ob Bremerhaven Start/Ziel ist oder nur Unterwegs-Station: https://www.schiffe-und-kreuzfahrten.de ... emerhaven/
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Re: Kreuzfahrttourismus via BRE
Es bleibt ein Nischengeschäft. AIDA ist eine Tochter von Costa Crociere, die ausschließlich auf den deutschen Markt zugeschnitten ist. Mit anderen Worten: Mehr oder weniger ausschließlich Kundschaft aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Niederländer und Skandinavier, die in der Regel nicht schlecht Deutsch sprechen, bevorzugen englischsprachige Kreuzfahrte. Für den deutschen Markt sind AIDA, Mein Schiff und Albatros, die zumindest teilweise von Bremerhaven aus fahren, große Nummern aber im Inland lohnen sich Flugtransfers in dem Maße nicht.
Kreuzfahrtriesen wie die "Costa Pacifica", die fast 3800 Gäste an Bord nehmen, sind da was ganz anderes. Neben Costa Crociere ist auch MSC Crociere mit solchen Riesendampfern in Richtung Nordsee und Skandinavien unterwegs. Das Publikum (und die Besatzung!) auf diesen Schiffen ist extrem international und ich weiß, dass Spanier und Italiener für z.B. Nordlandkreuzfahrten teilweise mit gecharterten Boeing 747 (Air Pulmantur) nach RLG oder HAM eingeflogen werden, um dann in Warnemünde und Hamburg an Bord zu gehen. Würde es gelingen, für das CCC z.B. Costa an Land zu ziehen, sähe die Lage für BRE sofort anders aus, aber unter diesen Umständen, sprich: Mit ausschließlich deutschsprachigen Anbietern, sehe ich das Potential eigentlich nicht. Realistisch lohnt sich eine Fluganreise zur Kreuzfahrt dann nur von VIE, MUC, STR und ZRH und ich denke, die kritischen Massen an Gästen, die man da schubsen müsste, ist zu gering, als dass man das zu vernünftigen Stückkosten machen könnte. Wenn man einen Jumbo voll Spanier oder Italiener von MXP, FCO oder MAD nach Norddeutschland fliegt, ist das eine ganz ander Nummer: Die längere, teurere Anreise rechtfertigt dem Passagier gegenüber das Angebot des (die eigene Planungsfreiheit einschränkenden) Sammeltransportes. Innerhalb Deutschlands werden viele sicher vor oder nach der Kreuzfahrt ein, zwei Tage in Bremen dranhängen oder auf An- oder Abreise noch etwas anderes unternehmen wollen. Dass es im Einzelfall aber natürlich sinnvoll sein kann, individuell nach BRV anreisende Passagiere über BRE zu buchen, ist klar.
Ich bin auch skeptisch, ob internationale Kreuzfahrtreedereien für Bremerhaven so ein großes Potential haben. Der deutsche Kreuzfahrtmarkt ist vergleichsweise stark von dem in anderen Ländern abgekoppelt. Das sieht man daran, dass mit TUI Cruises (Mein Schiff) und AIDA zwei eigene deutsche Ableger globler Kreuzfahrtanbieter existieren (Royal Carribean bzw. Costa Crociere), die nur den den deutschen Markt bedienen. Das liegt sicher zum einen an den vergleichsweise hohen Ansprüchen deutscher Touristen, zum anderen aber auch daran, dass der Markt groß genug ist, um eine eigene Marke und rein deutschsprachige Schiffe füttern zu können. MSC und Costa starten zwar auch in Deutschland, aber auch Amsterdam, Dover und Kopenhagen spielen als Startpunkte eine wichtige Rolle für die großen Kreuzfahrtanbieter.
Kreuzfahrtriesen wie die "Costa Pacifica", die fast 3800 Gäste an Bord nehmen, sind da was ganz anderes. Neben Costa Crociere ist auch MSC Crociere mit solchen Riesendampfern in Richtung Nordsee und Skandinavien unterwegs. Das Publikum (und die Besatzung!) auf diesen Schiffen ist extrem international und ich weiß, dass Spanier und Italiener für z.B. Nordlandkreuzfahrten teilweise mit gecharterten Boeing 747 (Air Pulmantur) nach RLG oder HAM eingeflogen werden, um dann in Warnemünde und Hamburg an Bord zu gehen. Würde es gelingen, für das CCC z.B. Costa an Land zu ziehen, sähe die Lage für BRE sofort anders aus, aber unter diesen Umständen, sprich: Mit ausschließlich deutschsprachigen Anbietern, sehe ich das Potential eigentlich nicht. Realistisch lohnt sich eine Fluganreise zur Kreuzfahrt dann nur von VIE, MUC, STR und ZRH und ich denke, die kritischen Massen an Gästen, die man da schubsen müsste, ist zu gering, als dass man das zu vernünftigen Stückkosten machen könnte. Wenn man einen Jumbo voll Spanier oder Italiener von MXP, FCO oder MAD nach Norddeutschland fliegt, ist das eine ganz ander Nummer: Die längere, teurere Anreise rechtfertigt dem Passagier gegenüber das Angebot des (die eigene Planungsfreiheit einschränkenden) Sammeltransportes. Innerhalb Deutschlands werden viele sicher vor oder nach der Kreuzfahrt ein, zwei Tage in Bremen dranhängen oder auf An- oder Abreise noch etwas anderes unternehmen wollen. Dass es im Einzelfall aber natürlich sinnvoll sein kann, individuell nach BRV anreisende Passagiere über BRE zu buchen, ist klar.
Ich bin auch skeptisch, ob internationale Kreuzfahrtreedereien für Bremerhaven so ein großes Potential haben. Der deutsche Kreuzfahrtmarkt ist vergleichsweise stark von dem in anderen Ländern abgekoppelt. Das sieht man daran, dass mit TUI Cruises (Mein Schiff) und AIDA zwei eigene deutsche Ableger globler Kreuzfahrtanbieter existieren (Royal Carribean bzw. Costa Crociere), die nur den den deutschen Markt bedienen. Das liegt sicher zum einen an den vergleichsweise hohen Ansprüchen deutscher Touristen, zum anderen aber auch daran, dass der Markt groß genug ist, um eine eigene Marke und rein deutschsprachige Schiffe füttern zu können. MSC und Costa starten zwar auch in Deutschland, aber auch Amsterdam, Dover und Kopenhagen spielen als Startpunkte eine wichtige Rolle für die großen Kreuzfahrtanbieter.
Sie verkosten einen 2017er Château Bulât, der sich durch die deutliche Wacholdernote im Abgang auszeichnet.
Re: Kreuzfahrttourismus via BRE
Es werden aber auch Gäste bis Bremen geroutet und vom Flughafen mit dem Bus abgeholt. Habe die Tage einen entsprechend gekennzeichneten Bus gesehen. Aber es bleibt halt eine Nische.
Re: Kreuzfahrttourismus via BRE
Danke, gypsruepelli, für Deine umfassende Einschätzung. Das ist dadurch gut nachvollziehbar.
Okay, auch wenn die nicht scharenweise eintreffen - vielleicht lohnt es sich dennoch für den Flughafen, auch mit dem CCC zu kooperieren. So ein netter Hinweis über die Vorzüge von BRE auf der Website wäre ja auch nicht schlecht. Oder zumindest AIDA zu gewinnen, dass sie ihre Pauschalgäste via BRE routet. Nun, wie erwähnt, in diesem Jahr sind es glaube ich insgesamt vier Abfahrten mit der Cara. Aber in Zeiten wie diesen ist sicherlich jeder einzelne Pax sicher gerne gesehen.
Interessant auch der Hinweis von Ilyushin76fan - für welche Reederei das war, weißt Du nicht zufällig?
Okay, auch wenn die nicht scharenweise eintreffen - vielleicht lohnt es sich dennoch für den Flughafen, auch mit dem CCC zu kooperieren. So ein netter Hinweis über die Vorzüge von BRE auf der Website wäre ja auch nicht schlecht. Oder zumindest AIDA zu gewinnen, dass sie ihre Pauschalgäste via BRE routet. Nun, wie erwähnt, in diesem Jahr sind es glaube ich insgesamt vier Abfahrten mit der Cara. Aber in Zeiten wie diesen ist sicherlich jeder einzelne Pax sicher gerne gesehen.
Interessant auch der Hinweis von Ilyushin76fan - für welche Reederei das war, weißt Du nicht zufällig?
Re: Kreuzfahrttourismus via BRE
Leider nein, mir ist es nur beiläufig aus dem Augenwinkel aufgefallen
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Re: Kreuzfahrttourismus via BRE
Nachsatz dazu: Wenn ich mich recht erinnere, arbeiten viele Kreuzfahrtreedereien mit eigenen Transferbussen, mit denen sie ihre Gäste innerhalb Deutschlands zu den Terminals fahren. In welchem Umfang das passiert und ob das am CCC der Fall ist, weiß ich allerdings nicht. Das spricht für mich aber dafür, dass der straßengebundene Transfer offenbar preislich recht günstig ist.
Sie verkosten einen 2017er Château Bulât, der sich durch die deutliche Wacholdernote im Abgang auszeichnet.
Re: Kreuzfahrttourismus via BRE
Auch wenn es zunächst abstrakt erscheinen mag: In Bremerhaven KÖNNTE sich in den kommenden Jahren etwas verändern. Man wird sehen:
https://www.butenunbinnen.de/nachrichte ... r-100.html
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Re: Kreuzfahrttourismus via BRE
Betreiben die auch Flughäfen? Können Sie nicht auch unsren Airport betreiben. Man stelle es sich vor: 10 neue Airlines, 30 neue Ziele, Bremen schließt wieder zu Memmingen, Karlsruhe und sogar Nürnberg auf....
Ach ja! Träume...
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