Verkehrswende in Bremen abgesagt

[T Hancke]

Dem WK liegt der Haushaltsentwurf für die kommenden Jahre für den Bereich Verkehr vor.
Demnach sind alle Projekte, die die "Verkehrswende" vorantreiben sollen auf unbestimmte Zeit verschoben.
Die betrifft vor allem die geplante Angebotsoffensive im ÖPNV, hier kann man hoffen, dass überhaupt die Rückkehr zum Normalfahrplan gelingt, unter Finanzierungsvorbehalt muss es unter Umständen dann wieder Einschränkungen geben.
Ebenso wird der Bau von zusätzlichen Brücken für Fuß -und Radwegverbindungen zwar weiter geplant, die Umsetzung auf unbestimmte Zeit verschoben.
Zunächst wir der Etat für die Sanierung der maroden Bestandsbrücken benötigt.
Dazu passt dann auch die weitere Ausschreibung von Dieselbussen, da außer für Blumenthal keine Mittel zum Umbau weiterer Betriebshöfe vorhanden sind.

[Arne Schmidt]

Dazu passt dann auch die Meldung, dass sich die Auslieferung der neuen RE-Züge von Alstom noch weiter verzögert. Der WK schreibt heute, dass hier erst ab 2025 mit den ersten der geplanten 34 Züge gerechnet werden kann. Für dieses Jahr geht nichts mehr. Zuerst wird dann auf einem Einsatz auf der RE8 gerechnet, auf der RE1 und RE9 fahren die alten Schlurren erstmal weiter.

Ich frage mich so langsam, ob das D-Ticket wirklich der "große Wurf" war. Zwar mehr Fahrgäste, aber bringt nichts in die Kasse. Viel Aufwand, wenig Nutzen für die VU.

[Tomas]

Selbstverständlich war das Deutschland-Ticket ein großer Wurf und hat genau das bewirkt, was es sollte. Mehr Fahrgäste im ÖPNV und eine absolute Erleichterung im Tarif-Dschungel.
Und was es nicht sollte: Mehr Geld in die Kassen bringen. Das war von Anfang an klar, daher auch die langen Diskussionen, wie das Deutschland-Ticket bezahlt werden soll.

Den Titel dieses Threads finde ich ein wenig irritierend. Die Verkehrswende ist selbstverständlich nicht abgesagt. Es wird (nicht nur in Bremen) geschaut, was mit den vorhandenen Mittel geht.
Und aus meiner Sicht ist es richtig, die Bestandsinfrastruktur zu ertüchtigen oder neu zu errichten. Denn diese bricht uns inzwischen so langsam unter den Füßen und Rädern weg (siehe Schnellwegsystem hier in Hannover).

[T Hancke]

Selbstverständlich war das Deutschland-Ticket ein großer Wurf und hat genau das bewirkt, was es sollte. Mehr Fahrgäste im ÖPNV und eine absolute Erleichterung im Tarif-Dschungel.
Und was es nicht sollte: Mehr Geld in die Kassen bringen. Das war von Anfang an klar, daher auch die langen Diskussionen, wie das Deutschland-Ticket bezahlt werden soll.


Den Titel dieses Threads finde ich ein wenig irritierend. Die Verkehrswende ist selbstverständlich nicht abgesagt. Es wird (nicht nur in Bremen) geschaut, was mit den vorhandenen Mittel geht.
Und aus meiner Sicht ist es richtig, die Bestandsinfrastruktur zu ertüchtigen oder neu zu errichten. Denn diese bricht uns inzwischen so langsam unter den Füßen und Rädern weg (siehe Schnellwegsystem hier in Hannover).

Der These , dass das D-Ticket ein großer Wurf ist würde ich uneingeschränkt zustimmen, nicht nur , dass Stammfahrgäste , die lange für Monatskarten PS G oder H horrende Preise gezahlt haben , entlastet werden, ist auch der Zugang für Gelegenheitsfahrgäste durch den Preis attraktiv, 49 EUR zahlt man schon mal , auch wenn man es dann vielleicht nicht jeden Monat voll ausnutzt, aber man hat eben einen relativ problemlosen Zugang zum ÖPNV , egal , wo man gerade ist.
Zum Titel : Es ist vielleicht etwas plakativ, aber im Prinzip werden hier längst angekündigte Verbesserungen, die ja eigentlich schon zum Teil umgesetzt sein sollten mit fadenscheinigen Argumenten auf den St. Nimmerleinstag verschoben. Dass die Brücken marode sind, ist schließlich nicht erst seit gestern bekannt. Nun wird mit dem üblichen Argument "Geld fehlt" etwas verschoben, es ist aber keine "Verkehrswende" mehr zu erkennen.
Da könnte man ja auf die Idee kommen, mal etwas Mittel vom MIV umzuschichten, da würde mir eine PKW -Maut für Autobahnen ,Steuererhöhungen für KFZ , Parkplatznachweis o.ä. einfallen, aber so etwas wird natürlich nicht in Erwägung gezogen...

Hier noch ein Beitrag von B+B zu dem Thema https://www.butenunbinnen.de/videos/bsa ... dw5UQA0UFo

[Linie 4]

Hat die Behörde einen Überblick, was das konkret bedeutet? Seit Monaten wird von "Stabilisierung der BSAG" gesprochen, aber was bedeutet das genau. Stabile Fortführung des Notfahrplans, Rückkehr zum Regelfahrplan oder Einführung der eigentlich schon längst überfälligen 1. Angebotsoffensive? Zumal alle drei Punkte möglich wären... Was man sich fragen kann, wofür werden 7 zusätzliche Straßenbahnen und 15 zusätzliche Busse verwendet, wenn die Umsetzung der 2. Angebotsoffensive vor 2026/2027 nicht Realität wird.
Es wird nur in Rätseln auf Fragen der Politik und Presse geantwortet, für mich wirkt das sehr auffällig planlos. Fragen über Fragen und von der Politik keinerlei Antworten.

[T Hancke]

Hat die Behörde einen Überblick, was das konkret bedeutet? Seit Monaten wird von "Stabilisierung der BSAG" gesprochen, aber was bedeutet das genau. Stabile Fortführung des Notfahrplans, Rückkehr zum Regelfahrplan oder Einführung der eigentlich schon längst überfälligen 1. Angebotsoffensive? Zumal alle drei Punkte möglich wären... Was man sich fragen kann, wofür werden 7 zusätzliche Straßenbahnen und 15 zusätzliche Busse verwendet, wenn die Umsetzung der 2. Angebotsoffensive vor 2026/2027 nicht Realität wird.
Es wird nur in Rätseln auf Fragen der Politik und Presse geantwortet, für mich wirkt das sehr auffällig planlos. Fragen über Fragen und von der Politik keinerlei Antworten.

Ich versuche mal zusammenzufassen , was in den letzten Tagen im WK und in einem Interview mit der neuen Verkehrssenatorin zu lesen war.
Das Stabilisierungsprogramm der BSAG verlangt von der BSAG eine Einsparung von 10 Mio. EUR und die Rückkehr zum Regelfahrplan.
Die 10 Mio Einsparung sollen durch Effektivitätssteigerung erreicht werden. Sollte das nicht gelingen, muss es unter Umständen wieder Einschränkungen gegenüber dem Regelfahrplan geben.
Was nun allerdings der Regelfahrplan ist, dazu mag sich wohl momentan keiner äußern ,es ist natürlich in den letzten Jahren auch viel herumgefrickelt worden , im Prinzip hat man im Notfahrplan auch schon halbherzig teile der Angebotsoffensive 1 mit umgesetzt, gehen wir mal Linienweise vor:
SL 1 : Regelfahplan alle 10 Min bis ca 14 Uhr , dann alle 7,5 Min bis ca. 18 Uhr
Notfahrplan + : alle 10 Min bis ca 12 Uhr , dann alle 7,5 bis ca.16:30> vielleicht dann im Regelfahrplan von 12-18 Uhr alle 7,50 min
SL 2,3,10: Im Regelfahrplan gab es Nachmittags Verstärkungsfahrten SL 10Gröpelingen -HBF- Ostertor>SL 2 Domsheide Gröelingen alle 20 Min 12:30-17:30
SL4 : Regelfahrplan Früh HVZ Arsten Borgfeld alle 5 Min mit SL 4S > alle 15 Min nach Lilienthal. ab ca. 12:30 Borgfeld Arsten alle 5/5/10 min , ab ca. 14:30 Borgfeld -Arsten wieder alle 5 Min und SL 4S alle 15 Min nach Lilienthal. bis ca. 18:30
Notfahrplan + Früh HVZ Lilenthal alle 15 Min Arsten Horn-Lehe zeitweise alle 5 Min > bis Borgfeld alle 7,5 Min. Nachmittags bereits ab ca 12 Uhr alle 15 Min Lilienthal und alle 7,5 Min Arsten-Borgfeld bis ca 18:30

SL 6 Regelfahrplan HVZ alle 6 Min ca 7-10:30 und 14-18:30
Notfahrplan + HVZ alle 7,5 Min, gleiche Zeiten
SL 8 Regelfahrplan Früh HVZ alle 10 Min 6-9:30 NVZ alle 20 Min 9:30-13 Uhr Spät >HVZ 13- 19 Uhr alle 15 Min.
Notfahrplan + Ganztägig alle 20Min Zusatzfahrten Früh HVZ 6-8:30 alle 20 Min Roland Center- Brill- Domsheide.

>Dann kann man mal gespannt sein, was dann als Regelfahrplan (wieder)-kommt.
Die zusätzlichen Fahrzeuge kann man gerade im Straßenbahnbereich sicher auch so gut gebrauchen, da die Avenio Fahrzeuge sich ja als wartungsaufwändiger, als gedacht herausgestellt haben...

[Felix M]

Schön zusammengefasst.

SL 8 Regelfahrplan Früh HVZ alle 10 Min 6-9:30 NVZ alle 20 Min 9:30-13 Uhr Spät >HVZ 13- 19 Uhr alle 15 Min.

Mir liegen leider nicht alle Fahrpläne vor, aber wann fuhr die 8 denn mal diesen Fahrplan? In den Fahrplänen 18/19 und 19/20 war ein ganztägiger 20-Minuten-Takt mit morgendlichen 10-Min-Takt-Verstärkern von Huchting bis Domsheide vorgesehen. Davor kenne ich nur den ganztägigen 10-Minuten-Takt. Das müsste so 2013 rum gewesen sein, vor den Problemen mit den GT8N und dem Umbau der Strecke zur Kulenkampffallee. - Gab es dazwischen nochmal was anderes?

[Tomas]

Zitat:
„Das Stabilisierungsprogramm der BSAG verlangt von der BSAG eine Einsparung von 10 Mio. EUR und die Rückkehr zum Regelfahrplan.“

Bedeutet dieser Satz nicht, was Stand jetzt überhaupt nicht möglich ist? Ich verlange von mir selber etwas, von dem ich weiß, das es nicht umsetzbar ist. Ich verlange damit eine Einsparung, die unter den gegebenen Umständen nicht umsetzbar ist und soll dennoch eine Rückkehr zu dem herbeiführen, was ich derzeit nicht leisten kann?

Wer denkt sich denn so etwas aus?

[T Hancke]

Schön zusammengefasst.

SL 8 Regelfahrplan Früh HVZ alle 10 Min 6-9:30 NVZ alle 20 Min 9:30-13 Uhr Spät >HVZ 13- 19 Uhr alle 15 Min.

Mir liegen leider nicht alle Fahrpläne vor, aber wann fuhr die 8 denn mal diesen Fahrplan? In den Fahrplänen 18/19 und 19/20 war ein ganztägiger 20-Minuten-Takt mit morgendlichen 10-Min-Takt-Verstärkern von Huchting bis Domsheide vorgesehen. Davor kenne ich nur den ganztägigen 10-Minuten-Takt. Das müsste so 2013 rum gewesen sein, vor den Problemen mit den GT8N und dem Umbau der Strecke zur Kulenkampffallee. - Gab es dazwischen nochmal was anderes?

Ganz bis zum Anfang kreige ich es auch nicht zurück, aber nach der Lineinreform fuhren ja zunächst die SL 5+8 einen gemeinsamen 10 Min Takt zur Kulenkampffallee, dann wurde die SL 5 irgendwann zur HVZ Linie herabgestuft und es gab dadurch zeitweise nur einen 20 Min Takt zur Kulenkampffallee, was zu Protesten bei den dortigen Fahrgästen führte.
So wurde dann irgendwann in den 0er Jahren der durchgehende 10 Min Takt der SL 8 mit 8 Fahrzeugen eingeführt.
Dieser wurde bis 10/2012 gefahren, ab 10 /2012 gab es eine Verkürzung der SL 8 zum Bürgerpark, aufgrund einer Baustelle.
Während dieser Zeit wurde dann erstmals wieder von 9-14 Uhr alle 20 Min gefahren , restzeiten alle 10 Min
2013: ab Sommer 2013 wurde dann nur Rolandcenter-Am Brill Domsheide gefahren, ebenfalls von 9-14 Uhr alle 20 Min /Grund unbekannt
2014:IM Sommer wurde wieder die Gesamtstrecke befahren 9-14 Uhr alle 20 Min Restzeiten alle 10
2015 : Zum Winterfahrplan 2014-15 kam dan der Plan mit Morgens alle 10 -9-14 alle 20 und ab 14 Uhr alle 15 Min
In den Sommerferien 2015 gab es dann erstmals einen durchgehenden 20 Min Takt
2016: Sommer 2016 gab es dann 20 Min Takt Huchting Am Brill Domsheide (2 Fahrzeuge) Grund war hier Vermutlich das GTN desaster)
2017: Zum Winterfahrplan 2016/17 wurde dann das heutige Konzept eingeführt Ganztags alle 20 Min , morgens 8E Verstärker (Fahrtweg Huchting Westerstr- Domsheide,Am Brill (2 Fahrzeuge)
2018-2010 unverändert
2021: Sommer 2021 8 E verlängert bis HBF (3 fahrzeuge und verknüpfung mit Stamm 8)

[T Hancke]

Zitat:
„Das Stabilisierungsprogramm der BSAG verlangt von der BSAG eine Einsparung von 10 Mio. EUR und die Rückkehr zum Regelfahrplan.“

Bedeutet dieser Satz nicht, was Stand jetzt überhaupt nicht möglich ist? Ich verlange von mir selber etwas, von dem ich weiß, das es nicht umsetzbar ist. Ich verlange damit eine Einsparung, die unter den gegebenen Umständen nicht umsetzbar ist und soll dennoch eine Rückkehr zu dem herbeiführen, was ich derzeit nicht leisten kann?

Wer denkt sich denn so etwas aus?

Lt Interviws mit Senatorin Ünal und Vorstand Harder, sollen die 10 Mio vorwiegend durch Verbesserung von Prozessen und Nutzung von Synergien erwirtschaftet werden, klingt sehr blumig....
Vielleicht ist damit gemeint, dass man auf so etwas wie das ständige umkleben von Fahrzeugfronten verzichtet, wird ja auch nicht umsonst sein

[T Hancke]

Lt. einem Pressebericht ist die Bestellung von 50 neuen Elektrobussen der BSAG trotz Aufschub der Angebotsoffensive gesichert und sinnvoll.
Da nur ein geringer Teil der Fahrzeuge für die Angebotsoffensive gedacht war , würden diese nun weitere vorhandene Dieselbusse ersetzen, die Bauarbeiten auf dem Betriebshof Blumenthal gingen planmäßig voran und sollen Mitte 2025 abgeschlossen sein.