20 Jahre Linie 4 nach Borgfeld

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T Hancke
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20 Jahre Linie 4 nach Borgfeld

Ungelesener Beitrag von T Hancke » 6. Dezember 2022 13:46

Heute vor 20 Jahren gab es ein besonderes Nikolausgeschenk,
die SL 4 wurde von der Horner Mühle bis nach Borgfeld verlängert.
Noch fast 12 Jahre sollte es dauern, bis der endgültige Endpunkt Lilienthal erreicht wurde.

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Peter Burtchen
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Re: 20 Jahre Linie 4 nach Borgfeld

Ungelesener Beitrag von Peter Burtchen » 7. Dezember 2022 14:58

Moin,

eine kleine Episode, etwas off topic, passend dazu:

Aus Anlass der Inbetriebnahme jener Verlängerung hatte ich über die Sendung „Grüße und Musik“ (bremen eins) „alle Straßenbahner und Straßenbahnfreunde, die mich kennen“ grüßen lassen, in Verbindung mit dem BSAG-Lied („Jetzt bin ich bei der BSAG“ nach der Melodie von „Y. M. C. A.“). Ich wollte damit den Hörern, die nicht „bremen vier“ hörten, Gelegenheit geben, das Lied auch mal zu hören.

Die Grüße wurden zwar übermittelt, aber zu meiner Enttäuschung wurde das gewünschte Lied nicht gespielt, sondern durch ein mir unbekanntes, völlig belangloses Lied über Eisenbahnen ersetzt.

Auf meine anschließende Anfrage, ob es bei Radio Bremen Konkurrenz im eigenen Haus gäbe, in der Form, dass ein von den Moderatoren des einen Programmes (bremen vier) geschaffenen Liedes im anderen Programm (bremen eins) nicht gespielt werden dürfe, erhielt ich zur Antwort, das sei nicht der Fall; aber die Redaktion sei der Meinung gewesen, dass das BSAG-Lied nicht der Geschmacksrichtung der Hörer von „bremen eins“ entspräche.
Heutzutage spielen sie in der Sendung jeden Schrott.


Gruß

Peter

Matthias2004
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Re: 20 Jahre Linie 4 nach Borgfeld

Ungelesener Beitrag von Matthias2004 » 7. Dezember 2022 15:36

Schade, ich kenn das Lied nicht, hätte es aber gerne mal gehört.

mapuyc
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Re: 20 Jahre Linie 4 nach Borgfeld

Ungelesener Beitrag von mapuyc » 7. Dezember 2022 17:56

Die Linie 4 - wer kann kein Lied davon singen - ist in ihrer Gesamtheit eine einzige ökolögische Katastrophe. Täglich sorgt sie speziell im Straßenzug Horner Heerstraße - Leher Heerstraße für Riesenstaus, und dass nicht etwa in normalen Verkehrsspitzen, sondern gern auch am späten Vormittag oder in der Mittagszeit. Ständig, so zuletzt heute, fallen die elektronischen Anzeigetafeln aus und die Chance, einen vernünftigen Anschluß von oder zu den Linien 33 und 34 zu bekommen, ist zu einer reinen Glücksache mutiert. Ab Borgfeld sind in der 4 ungefähr so viele Fahrgäste Richtung Lilienthal, wie in den neben der Bahn herfahrenden Autos sitzen. Weder im Mühlenviertel (für Leute aus Oberneuland), noch in Borgfeld wurden Park-and-Ride-Plätze geschaffen, wie es andere Städte richtig machen, um die Autofahrer zum Umsteigen zu bewegen. In dem Punkt ist die 4 allerdings nicht schlechter als andere Linien. Kurzum: Unglaublich rausgeworfene Millionen für eine geradezu erschreckende Ökobilanz dieser Linie. Die gleichen Fehler werden jetzt in Huchting und din der Stresemannstraße wiederholt.

Wolf und Geisslein
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Re: 20 Jahre Linie 4 nach Borgfeld

Ungelesener Beitrag von Wolf und Geisslein » 7. Dezember 2022 19:12

Matthias2004 hat geschrieben:
7. Dezember 2022 15:36
Schade, ich kenn das Lied nicht, hätte es aber gerne mal gehört.
Das Lied ist von 2001. Zumindest der Text ist noch online; gesungen auf die Melodie von YMCA:
https://musikguru.de/jens-uwe-krause/so ... 73083.html

T Hancke
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Re: 20 Jahre Linie 4 nach Borgfeld

Ungelesener Beitrag von T Hancke » 8. Dezember 2022 00:22

mapuyc hat geschrieben:
7. Dezember 2022 17:56
Die Linie 4 - wer kann kein Lied davon singen - ist in ihrer Gesamtheit eine einzige ökolögische Katastrophe. Täglich sorgt sie speziell im Straßenzug Horner Heerstraße - Leher Heerstraße für Riesenstaus, und dass nicht etwa in normalen Verkehrsspitzen, sondern gern auch am späten Vormittag oder in der Mittagszeit. Ständig, so zuletzt heute, fallen die elektronischen Anzeigetafeln aus und die Chance, einen vernünftigen Anschluß von oder zu den Linien 33 und 34 zu bekommen, ist zu einer reinen Glücksache mutiert. Ab Borgfeld sind in der 4 ungefähr so viele Fahrgäste Richtung Lilienthal, wie in den neben der Bahn herfahrenden Autos sitzen. Weder im Mühlenviertel (für Leute aus Oberneuland), noch in Borgfeld wurden Park-and-Ride-Plätze geschaffen, wie es andere Städte richtig machen, um die Autofahrer zum Umsteigen zu bewegen. In dem Punkt ist die 4 allerdings nicht schlechter als andere Linien. Kurzum: Unglaublich rausgeworfene Millionen für eine geradezu erschreckende Ökobilanz dieser Linie. Die gleichen Fehler werden jetzt in Huchting und din der Stresemannstraße wiederholt.
So ganz verstehe ich das nicht, der Stau wird doch eher von PKW verursacht, nicht von den Bahnen? In Borfeld gibt es einen gibt es einen P+R Platz , der immer sehr gut ausgelastet ist. Im Mühlenviertel wäre der P+R Platz eigentlich schon zu weit stadteinwärts, Oberneuland hat doch über die OL 33+34 Anschluss an die SL 1+4 , ein P+R Platz soll ja eigentlich eher Leuten dienen, die aus nicht vom ÖPNV erschlossenen Bereichen kommen.

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GT8N-1
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Re: 20 Jahre Linie 4 nach Borgfeld

Ungelesener Beitrag von GT8N-1 » 8. Dezember 2022 06:35

T Hancke hat geschrieben:
8. Dezember 2022 00:22
So ganz verstehe ich das nicht, der Stau wird doch eher von PKW verursacht, nicht von den Bahnen?
Das mit dem Stau ist das Rumgeheule, was ich mir auch oft von Autofahrern in meinem Bekanntenkreis anhören darf. Früher, als der lange Jammer zweispurig war, wäre alles besser gewesen. Was die Leute aber nicht bedenken ist, das die Bevölkerung in Borgfeld/Lilienthal seit dieser Zeit relativ stark gewachsen ist, dazu ist die Anzahl an Autos pro Kopf und meines Wissens auch die durchschnittliche Pendelstrecke weiter gestiegen.

Die Leute müssten sich aber mal an Ihre eigene Nase fassen, bevor sie einer Straßenbahnlinie eine schlechte Ökobilanz ankreiden. Mal zwei Beispiele aus meinem Umfeld: Ich kenne genügend Leute, die direkt an einer Haltestelle der 4 wohnen und ihre Ziele direkt an einer hätten und dennoch jeden Tag mit dem Auto fahren, obwohl die Bahn ja eben wegen der Staus sogar oft deutlich schneller ist. Wenn man dann nach den Gründen fragt, bekommt man ein ziemliches Wischi-Waschi vorgetragen, teilweise bekommt man auch den Eindruck, die Leute sind einfach zu bequem. Eine Nachbarin von mir wohnt 50 Meter neben mir und anstatt die 250m zur Haltestelle zu gehen, beobachte ich jeden Morgen, wie Sie 800m zur Haltestelle fährt, dort parkt und dann einsteigt.

Zu den Hauptverkehrszeiten ist die Bahn ab Borgfeld immer noch relativ voll, früh morgens in Gegenrichtung ist die Bahn vor Borgfeld m.E. sogar unangenehm voll. Ausnahmen wie der frühe Vormittag oder auch die Nachtlinien gibt es natürlich. Ich wünsche mir jedenfalls den regulären Fahrplan zurück, der vor allem die Schüler morgens besser verteilt (Das würde auch die Anschlusssituation wieder verbessern). Nicht ohne Grund hat die 4 (im Normallfahrplan) einen der dichtesten Fahrpläne.

Von meiner Seite daher eine völlig gegensätzliche Meinung. Die Linie 4 ist für mich persönlich ein absoluter Segen, die Erweiterung nach Lilienthal hat das ganze sogar noch besser gemacht, ich brauche kein Auto, die Bahn ist flexibel und schnell und meistens zuverlässig, ich kann in der Bahn lesen oder sonstige Dinge machen, die am Steuer nicht gehen. Außerdem spare ich im Jahr eine Menge Geld (Das alleine reicht mir schon aus). Ich persönlich empfinde eine Bahn auch als deutlich komfortabler als einen Bus.

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Re: 20 Jahre Linie 4 nach Borgfeld

Ungelesener Beitrag von Maxx » 8. Dezember 2022 08:45

mapuyc hat geschrieben:
7. Dezember 2022 17:56
Die gleichen Fehler werden jetzt in Huchting und din der Stresemannstraße wiederholt.
Bei der Verlängerung der 8 bin ich ja auch skeptisch, weil ich die Fahrzeiten für zu lange befinde, bei der Stresemannstraße sehe ich aber dein Problem nicht. Die Spange ist ja mit Lilienthal oder dem Ausbau in Huchting überhaupt nicht vergleichbar. Oder ist dein Problem einfach nur, dass man den Autofahrern vermeintlich etwas wegnimmt?

M2204
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Re: 20 Jahre Linie 4 nach Borgfeld

Ungelesener Beitrag von M2204 » 8. Dezember 2022 10:19

Also, selten so einen Quatsch gelesen. "Linie 4 unökologisch", von wegen.

Mal ein paar Zahlen zur BSAG als Ganzes, die Linie 4 wird besser abschneiden:

Im Mittel sitzen in jedem BSAG-Fahrzeug von der Straßenbahn zur HVZ bis zum Nachtbus in Rekum gegen 5 Uhr morgens am Sonntag 30,5 Personen. Im Auto sitzen im Mittel 1,4 Personen.

Je Fahrgast im ÖPNV beträgt der Verbrauch etwas mehr als 1,5 l/100 km. Im Vergleich dazu hat die deutsche Autoflotte einen Verbrauch von 7,7 l / 100km, d.h. pro "Fahrgast" im Auto 5,5 l/100 km. Hier sind wir also fast bei Faktor 4.

Vergessen wird natürlich auch der extreme Platzvorteil des ÖPNV, der selbst im Durchschnitt 1,4 vs. 30,5 pro Fahrzeug deutlich wird. in der Hauptverkehrszeit verstärkt er sich nochmals massiv: Im Auto sitzen dann nur 1,1-1,2 Personen im Mittel, d.h. die Leistungsfähigkeit des MIV sinkt zur Spitzenstunde nochmals massiv ab. Im Gegensatz dazu steigt die Auslastung des ÖPNV zur HVZ erheblich an. Und für die Spitze wird die Infrastruktur sowie die Fahrzeugflotte ausgelegt. Zuletzt kommt noch die zeitliche Einsatzkomponente dazu: Autos stehen im Durchschnitt etwa 23 Stunden am Tag. Die Fahrzeuge der BSAG sind 2021 21,721 Mio. km gefahren. Es gab 357 Stück, d.h. 60,8 Tsd. km Fahrleistung pro Fahrzeug. Die Reisegeschwindigkeit betrug im Mittel etwa 21 km/h. Umgerechnet auf den Tag kommt man auf eine mittlere Einsatzzeit von 8 Stunden. Faktor 8 zum Auto.

Umrechnung der BSAG-Flotte in notwendige Autos: 357 Busse/Bahnen x 8 (Zeitfaktor) x 21,8 (Auslastungsverhältnis) = 62.260 Autos. Dazu noch ein Vergleich: Diese Ersatzautoflotte hätte eine Länge von 274,1 km, die BSAG-Flotte war 2021 8,98 km lang. Faktor 30,5. Jetzt bitte auch diesen Vorteil des Produktionsaufwands der jeweils notwendigen Fahrzeugflotte inkl. der realisierten Nutzungsdauer einberechnen, dann reden wir weiter.

Zusammengefasst: Jeder Umsteiger verbessert den Vorteil des ÖPNV und entlastet den MIV. Der Stau wird durch ineffiziente Autos verursacht. Ein Ausbau der Spuren würde Kapazität schaffen und damit zusätzliche Nachfrage und keine Entlastung. Eine leere Bahn in der Nebenzeit ist erforderlich, um das System als Ganzes attraktiv zu halten und "kostet" nur die Grenzkosten, da es zur HVZ - voll ausgelastet - eh gebraucht wird.

mapuyc
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Re: 20 Jahre Linie 4 nach Borgfeld

Ungelesener Beitrag von mapuyc » 8. Dezember 2022 11:21

Meine Frau, die selbst ein eigenes Auto hat, hat es eine Zeitlang versucht, mit der 33 und weiter mit der 4 zu ihrem Arbeitsplatz in der City zu gelangen. Die Fahrzeit ggü. dem Auto war zwischen 50 und 80 % länger. Vor allem aber war es wegen der Minimalfrequenz der 33 notwendig, 20 min. vor Ihrem Arbeitsbeginn am Arbeitsplatz zu sein; mit dem nächsten Bus wäre sie zu spät gewesen. Hinzu kam, wie ich schon schrieb, dass die Umsteigeanschlüsse zur 4 und noch gravierender, von der 4 zur 33 an mind. 3 von 6 Tagen nicht klappten. Zuverlässigkeit sieht anders aus. Sie fährt heute die 9 km Fahrrad (nicht E-Bike!) und ist idR genauso schnell wie Bremens Zuckelbahnen.
Ich bin jahrelang beruflich nach HH gependelt. Dort würde ich nicht eine Sekunde auf die Idee kommen, mit dem Auto zu fahren. (obwohl der Verkehr auf den meisten Straßen flüssiger läuft als in HB). HH's U- und S-Bahn-Netz ist glänzend ausgebaut und fährt regelmäßig und überwiegend pünktlich im 5-10 min-Abstand. Man wartet zudem an den unterirdischen Haltestellen warm und trocken. Wegen der Kreuzungsfreiheit fahren die Linien natürlich bedeutend schneller, idR auch als der Autoverkehr. Ergänzend gibt es eine Anzahl von Schnellbuslinien. Dazu hat HH ein großes Netz von P-u-R-Plätzen.
Es war ein Riesenfehler, dass HB in den 70er Jahren nicht ebenfalls die Hauptlinien unter die Erde gelegt hat. Wir sind heute m.E. die einzige Großstadt > 500.000 Ew in Westdeutschland ohne U-Bahn und ein vernünftiges S-Bahn-Netz, das insbesondere für die Verbindung mit dem Umland erforderlich wäre. In punkto Geschwindigkeit kann einzig die Linie 6, vielleicht auch noch die ziemlich guten Buslinien 24 und 25 mit dem Auto mithalten. Es wäre auch wesentlich sinnvoller gewesen, die Linie 6 in einem Bogen entlang des Autobahnzubringers mit dem Langen Jammer zu verbinden. Der Zeitvorteil für Borgfeld und Lilienthal wäre enorm gewesen, die Akzeptanz gerade in Lilienthal entsprechend größer.

M2204
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Re: 20 Jahre Linie 4 nach Borgfeld

Ungelesener Beitrag von M2204 » 8. Dezember 2022 14:41

Na, das klingt doch schon ganz anders: Dein Urteil zur Linie 4 ist also von anekdotischer Evidenz geprägt :-).

Ich empfehle für breiteres Faktenwissen die sehr gute Schlussdokumentation vom Verkehrsentwicklungsplan Bremen mal zu lesen. Darin wird genau deutlich, dass es im ÖPNV in Bremen oder im Umweltverbund allgemein (übrigens ist Bremen hier besser bzw. gleichauf mit HH) noch erhebliche Potenziale gibt. U.a. auch im Einzugsbereich Oberneuland mit der Linie 33 :-). Entlang der Straßenbahnachsen ist bereits heute eine exzellente Erreichbarkeit der Innenstadt gegeben und ein adäquates Verhältnis öV/MIV hergestellt. Dass das Fahrrad auf der beschriebenen Strecke und auch vielen weiteren Relationen die beste Wahl ist, passt auch in die Analyseergebnisse. Aber auch das Auto ist bis zu Entfernungen von 6-8 km nicht schneller.

So, was nun machen? Die Linie 4 einstellen und eine Spur für den MIV gewinnen? öV ausbauen? Radrouten verbessern? Zum Glück wurden alle Ausrichtungen in Szenarien gegossen und bewertet. Und was kam raus? Die Kombination aus verbessertem öV, verbesserter Nahversorgung und Ausbau der Radrouten schneidet mit Abstand am besten ab. Das Szenario "Optimierung Kfz-Verkehr" schneidet in nahezu allen Kriterien am schlechtesten ab. Zu günstigeren Investitionskosten gibt es bessere Ergebnisse mit dem Ausbau des Umweltverbundes.

Die von Dir zurecht aufgebrachten Mängel wie die Erreichbarkeit Oberneulands oder die Verbesserungswürdigkeit der Straßenbahngeschwindigkeit sind erkannt und mit Maßnahmen hinterlegt worden (u.a. Querspange Horn, Buskorridor Borgfeld/Oberneuland-Osterholz). Die Maßnahmen sind ja auch in der Pipeline bis Corona und jetzt der schreckliche Krieg die Themen teils ausgebremst haben. Die laufenden Maßnahmen im Bahnnetz zielen jedoch genau richtig in Potenzialgebiete für den ÖPNV. Für die übrigen Maßnahmen heißt es, nicht locker lassen und mehr Erfolgsbeispiele wie die Linie 4 umsetzen!

mapuyc
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Re: 20 Jahre Linie 4 nach Borgfeld

Ungelesener Beitrag von mapuyc » 8. Dezember 2022 16:48

Ich vermute mal, dass Du für die Verkehrssenatorin oder direkt für die BSAG tätig bist. Auf jeden Fall urgrün. Anders sind diese völlig unkritischen Lobeshymnen auf die bremische ÖPNV-Verkehrspolitik nicht zu verstehen. Meine in HB aufgewachsenen und jetzt - Gott sei Dank - in HH lebenden Söhne würden über den Satz, dass Bremen hier besser abschneidet als HH, in schallendes Gelächter ausbrechen. merke: glaube nur der Statistik, die Du selbst gefälscht hast! Tatsächlich ist es so, dass ich Bremischem Behördenhandeln grundsätzlich mißtraue. Erstaunlich auch: Auch Freunde aus Köln, Frankfurt oder Hannover schütteln immer den Kopf über die Bremischen Verkehrsverhältnisse. Und unter meinen Bremer Freunden, die zum Teil durchaus den Grünen nahe stehen: Wenn sie sich über das Zusammenspiel von ÖPNV und Individualverkehr in HB äußern, gibt es leider nicht einen, der hier ein gutes Haar an Bremen läßt.
Solltest Du tatsächlich in Diensten der BSAG stehen, dann sorge doch mal dafür, dass Sicherheit und Sauberkeit stimmen, dass die ständigen Pöbeleien konsequenter geahndet werden, dass nicht überall Dreck und Essensreste herumliegen. Ich empfehle hier mal Singapur als Vorbild.
Doch nun Schluß damit. Ich merke schon, dass in diesem Teil des BRE-Forums Kritik nicht erwünscht ist. Es scheint eine eigene Welt zu sein, in der grundsätzliches Andersdenken als feindlicher Akt empfunden wird.

M2204
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Re: 20 Jahre Linie 4 nach Borgfeld

Ungelesener Beitrag von M2204 » 8. Dezember 2022 17:29

Ich bin weder für Frau Schaefer noch die BSAG tätig. Aber Danke der Nachfrage :-). Stattdessen habe ich in beiden Städten jeweils > 10 Jahre gelebt und kann mir daher schon ein differenziertes Urteil erlauben, während von Dir nur eine Schmähkritik ohne konstruktiven Ansatz kommt. Auf die angebrachten Fakten bist Du mit keinem Wort eingegangen. Stattdessen wird allgemein von Dreck, Pöbeleien und "Bremischen Verkehrsverhältnissen" gesprochen ohne konkrete nachprüfbare Punkte zu benennen. Als best practice bringst Du stattdessen Singapur an, dessen drakonisches Strafrecht nichts mit einer demokratischen Verfassung wie in unserem Land zu tun hat.

Von daher hast Du wohl recht, dass eine weitere kritische, aber konstruktive Auseinandersetzung zwischen uns keinen Sinn ergibt, es sei denn Du möchtest noch konkret auf einzelne Punkte meiner Argumentation eingehen, statt diese pauschal als gefälscht zu bezeichnen.

Arne Schmidt
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Re: 20 Jahre Linie 4 nach Borgfeld

Ungelesener Beitrag von Arne Schmidt » 8. Dezember 2022 18:59

M2204: Arbeitest du wirklich nicht in der Marketingabteilung der BSAG? Würdest da einen guten Job machen.

Die von dir genannten Projekte bezweifel ich bei normaler Lebenserwartung noch zu erleben. Spoiler: ich bin Ü50....

Was ist denn bisher passiert? Föhrenstrasse verschoben auf den Sanktnimmerleinstag, Achterstrasse ebenso. Von Oslebshausen hört man auch nichts mehr. Die Linien 1 und 8 sollten schon seit 10 Jahren verlängert fahren (ursprüngliche Planung). Mir ist klar, dass das nicht alles den Verkehrsunternehmen zuzuschreiben ist, aber in Bremen wird alles zerredet, von wem auch immer. Stattdessen Unsinn wie der Wallumbau mit einem Radweg, den selbst Radfahrer nicht brauchen. (Den in der Martinistrasse übrigens auch nicht, da werden heute noch die Fußgänger weggeklingelt und beschimpft, wenn sie an der Ampel auf grün warten und auf dem alten Radweg stehen. Neulich erst erlebt!)

Hamburg ist da in der Tat ein Positivbeispiel: Metrobusnetz optimiert, U4 gebaut, U5 auf die Spur gebracht, Ausbau S-Bahn: läuft! So muss es gehen und nicht wie hier mit Schlafmützigkeit und Lippenbekenntnissen auf allen Ebenen.

Edit: Hamburg und Bremen, auf einem Level? Sorry, aber schmeiß mich gleich in die Ecke vor Lachen! Junge, das sind zwei Welten! Ich war im Sommer mit dem 9 Euro Ticket an 9 Wochenenden in HH, um die Stadt und ihren ausgezeichneten ÖPNV zu genießen. Jeden Abend, als ich wieder zurück in HB war, war ich hier nur noch deprimiert und wollte nur noch wieder zurück.

Maxx
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Re: 20 Jahre Linie 4 nach Borgfeld

Ungelesener Beitrag von Maxx » 8. Dezember 2022 19:23

Arne Schmidt hat geschrieben:
8. Dezember 2022 18:59
Hamburg ist da in der Tat ein Positivbeispiel: Metrobusnetz optimiert, U4 gebaut, U5 auf die Spur gebracht, Ausbau S-Bahn: läuft! So muss es gehen und nicht wie hier mit Schlafmützigkeit und Lippenbekenntnissen auf allen Ebenen.
Das Metrobusnetz war gerade am Anfang alles andere als gut umgesetzt. Man hat vor allem Buslinien umbenannt und damit erstmal nur Verwirrung gestiftet.
Über die Anbindung mancher Stadtteile und den Ausbau des S- und U-Bahnnetzes redete man schon, da fuhr noch die Straßenbahn durch Hamburg. Übrigens auch eine Sache, die man dort geplant, zerredet, quasi beschlossen und wieder abgesagt hat.
Heute ist Hamburg eine Stadt, wo man in manchen Teilen der Stadt und auf manchen Linien gut vorankommt - abseits davon sind die Realitäten nicht so besonders. Gerade weil man in Hamburg S- und U-Bahn eben nicht der Stadtgröße angemessen ausgebaut hat. Der Osdorfer Born als Großsiedlung hat jetzt seit bald 50 Jahren keinen Bahnanschluss (mehr).
Also für mich ist Hamburg weit entfernt vom Positiv-Beispiel. Dafür habe ich da zu lange gelebt und dafür kenne ich die Stadt zu gut.

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