Situation der BSAG - was ist da eigentlich los?
Verfasst: 19. November 2023 21:47
Nachdem ich vorhin gesehen habe, dass der Notfahrplan abermals klammheimlich bis 2.4.2024 verlängert wurde (so die Fahrplantabellen auf bsag.de), möchte ich gerne mal die Frage in den Raum werfen, was generell eigentlich bei der BSAG seit Corona los ist.
Das eine Problem ist ja bekanntermaßen die Nichterbringung der Normalleistungen, nunmehr seit fast anderthalb Jahren dauerhaft, ohne dass zwischendurch auch nur annähernd mal zum Normalniveau zurückgekehrt worden wäre. Das führte u.a. dazu, dass erstmals kein Sommerferienfahrplan nötig war, weil dieser nunmehr ohnehin dauerhaft gefahren wird. Darin unterscheidet sich die BSAG von den meisten anderen Verkehrsbetrieben in Deutschland (auch in vergleichbarer Größe), die längst oder zumindest zwischendurch wieder die Normalleistungen erbringen konnten, beispielsweise die Dresdner DVB oder die Hannoversche Üstra. Zahlt die BSAG so viel schlechter als andere Betriebe, oder sind die Dienstpläne so viel arbeitnehmerunfreundlicher, dass sich die BSAG so negativ von anderen Betrieben abhebt?
Und das zweite Problem ist m.E. fast noch schlimmer: Die völlig fehlende Kommunikation über die Probleme! Die Pressestelle scheint ihre Arbeit vollkommen eingestellt zu haben. Warum gibt es keinerlei Aussagen dazu, wielange der Notfahrplan noch gelten soll und wie/wann man - mit Hilfe der angeblich hohen Neuausbildungen - wieder zum Normalplan zurückkehren will? Warum stellt sich niemand von der BSAG mal vor die Presse und redet Klartext? Die Homepage schweigt sich ebenfalls völlig dazu aus, die letzte dort aufzufindende Pressemitteilung (zu einem anderen Thema) ist über ein halbes Jahr alt. Bei DSO werden gerade die Kölner KVB hart dafür kritisiert, dass sie den dortigen Notfahrplan weiter verlängern, aber anders als die BSAG äußert sich die KVB wenigstens zum Problem!
Dazu kommt eine Presse in Bremen (Weser-Kurier, Radio Bremen), die sich für das Problem "Notfahrplan" offenbar auch nicht die Spur interessiert. Warum wird seitens der Presse nicht mal kritisch nachgefragt und das Thema immer und immer wieder aufgegriffen? Ist denn dort niemand beschäftigt, der den Notfahrplan am eigenen Leib spürt und deshalb ganz von allein mal auf die Idee käme, das Thema zu behandeln?
Und schließlich die Politik: Wo sind eigentlich die öffentlich wahrnehmbaren kritischen Nachfragen des Senats bei der BSAG, wie es weitergehen soll? Wo ist die mittlerweile auch schon fast ein halbes Jahr im Amt befindliche Verkehrssenatorin? Sollte nicht gerade eine rot-grün-rote Regierung den Finger in die Wunde legen, wenn die Verkehrswende am fehlenden Personal scheitert?
Und auch sonst fehlt es inzwischen völlig an Informationen seitens der BSAG: Ob und wann es überhaupt noch Fahrplanwechsel bzw. Neuerungen im Angebot gibt, wird nicht mehr mitgeteilt. Das war schon letztes Jahr zum eigentlichen Wechseltermin im Dezember für Bremen-Nord so, und wird auch dieses Jahr bestimmt wieder so sein. Genauso wurde letztes Jahr gar nichts mehr über die Sonderfahrpläne an Heiligabend und Silvester mitgeteilt, wird der Kunde doch auch so merken, oder? Linienfahrpläne sind seit Monaten in den Kundenzentren vergriffen, nachgedruckt wird nicht, warum auch, die Fahrgäste haben doch bestimmt alle ein Handy, oder? Man muss mal in anderen Städten in ÖPNV-Kundencenter gehen und schauen, was es dort alles gibt: nicht nur Linienleporellos, auch Netzpläne, Tarifinfo, Folder mit Ausflugstips, Kundenzeitschriften des Verbunds etc. Und in Bremen? Inzwischen weitgehend gähnende Leere in den Regalen. Vom Verkehrsverbund VBN ist sowieso nichts zu erwarten, die waren ja noch nie so wahrnehmbar wie HVV, GVH oder andere Verbände.
Es ist wirklich ein Trauerspiel, wie weit die BSAG binnen weniger Jahre gesunken ist.
Das eine Problem ist ja bekanntermaßen die Nichterbringung der Normalleistungen, nunmehr seit fast anderthalb Jahren dauerhaft, ohne dass zwischendurch auch nur annähernd mal zum Normalniveau zurückgekehrt worden wäre. Das führte u.a. dazu, dass erstmals kein Sommerferienfahrplan nötig war, weil dieser nunmehr ohnehin dauerhaft gefahren wird. Darin unterscheidet sich die BSAG von den meisten anderen Verkehrsbetrieben in Deutschland (auch in vergleichbarer Größe), die längst oder zumindest zwischendurch wieder die Normalleistungen erbringen konnten, beispielsweise die Dresdner DVB oder die Hannoversche Üstra. Zahlt die BSAG so viel schlechter als andere Betriebe, oder sind die Dienstpläne so viel arbeitnehmerunfreundlicher, dass sich die BSAG so negativ von anderen Betrieben abhebt?
Und das zweite Problem ist m.E. fast noch schlimmer: Die völlig fehlende Kommunikation über die Probleme! Die Pressestelle scheint ihre Arbeit vollkommen eingestellt zu haben. Warum gibt es keinerlei Aussagen dazu, wielange der Notfahrplan noch gelten soll und wie/wann man - mit Hilfe der angeblich hohen Neuausbildungen - wieder zum Normalplan zurückkehren will? Warum stellt sich niemand von der BSAG mal vor die Presse und redet Klartext? Die Homepage schweigt sich ebenfalls völlig dazu aus, die letzte dort aufzufindende Pressemitteilung (zu einem anderen Thema) ist über ein halbes Jahr alt. Bei DSO werden gerade die Kölner KVB hart dafür kritisiert, dass sie den dortigen Notfahrplan weiter verlängern, aber anders als die BSAG äußert sich die KVB wenigstens zum Problem!
Dazu kommt eine Presse in Bremen (Weser-Kurier, Radio Bremen), die sich für das Problem "Notfahrplan" offenbar auch nicht die Spur interessiert. Warum wird seitens der Presse nicht mal kritisch nachgefragt und das Thema immer und immer wieder aufgegriffen? Ist denn dort niemand beschäftigt, der den Notfahrplan am eigenen Leib spürt und deshalb ganz von allein mal auf die Idee käme, das Thema zu behandeln?
Und schließlich die Politik: Wo sind eigentlich die öffentlich wahrnehmbaren kritischen Nachfragen des Senats bei der BSAG, wie es weitergehen soll? Wo ist die mittlerweile auch schon fast ein halbes Jahr im Amt befindliche Verkehrssenatorin? Sollte nicht gerade eine rot-grün-rote Regierung den Finger in die Wunde legen, wenn die Verkehrswende am fehlenden Personal scheitert?
Und auch sonst fehlt es inzwischen völlig an Informationen seitens der BSAG: Ob und wann es überhaupt noch Fahrplanwechsel bzw. Neuerungen im Angebot gibt, wird nicht mehr mitgeteilt. Das war schon letztes Jahr zum eigentlichen Wechseltermin im Dezember für Bremen-Nord so, und wird auch dieses Jahr bestimmt wieder so sein. Genauso wurde letztes Jahr gar nichts mehr über die Sonderfahrpläne an Heiligabend und Silvester mitgeteilt, wird der Kunde doch auch so merken, oder? Linienfahrpläne sind seit Monaten in den Kundenzentren vergriffen, nachgedruckt wird nicht, warum auch, die Fahrgäste haben doch bestimmt alle ein Handy, oder? Man muss mal in anderen Städten in ÖPNV-Kundencenter gehen und schauen, was es dort alles gibt: nicht nur Linienleporellos, auch Netzpläne, Tarifinfo, Folder mit Ausflugstips, Kundenzeitschriften des Verbunds etc. Und in Bremen? Inzwischen weitgehend gähnende Leere in den Regalen. Vom Verkehrsverbund VBN ist sowieso nichts zu erwarten, die waren ja noch nie so wahrnehmbar wie HVV, GVH oder andere Verbände.
Es ist wirklich ein Trauerspiel, wie weit die BSAG binnen weniger Jahre gesunken ist.