Diskussion Martinistrasse

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Dietmar Krebs
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Re: Diskussion Martinistrasse

Ungelesener Beitrag von Dietmar Krebs » 16. März 2023 07:30

Arne Schmidt hat geschrieben:
15. März 2023 17:17
Hm, ich dachte, Straßenbahnen machen überall dort Sinn, wo auch was los ist. Sonst sind sie doch gar nicht effektiv? Und wenn die Besucherfrequenz von Pressehaus, Schlachte und hkk bald höher ist, als die von (Ex-)Karstadt, dann lohnt eine Verlegung erst recht.
Hallo,
den Weser-Kurier und die Handelskrankenkasse sehe ich in der Besucherfrequenz einer direkten Straßenbahnanbindung nicht würdig. Zur Schlachte kommt man auch gut von den Haltestellen "Am Brill".

Die Argumente der Verlegungsbefürworter, dass man dann in der hutfilter-/Obernstraße draußen in Restaurants und Cafés sitzen kann, sind unsinnig. Der Straßenzug liegt tagsüber größtenteils im Schatten und ist ein Windkanal.
Die Millionen Euro, die diese blödsinnige Verlegung kosten würde und die Bremen ohnehin nicht übrig hat, sollten lieber in die Instandhaltung der maroden Wilhelm-Kaisen-Brücke und der Bürgermeister-Smidt-Brücke gesteckt werden. Sonst kann man die Innenstadt bald auch ganz schließen und das BSAG-Netz in eines rechts der Weser und eines links der Weser aufteilen.

Gruß
Dietmar

haubra
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Re: Diskussion Martinistrasse

Ungelesener Beitrag von haubra » 14. Juli 2023 21:31

Auch das wird die "Martinistraßen-Fetischisten" nicht von ihrem Vorhaben - oder sagen wir Irr-/oder Starrsinn abbringen:
https://www.weser-kurier.de/bremen/stad ... 61hbu8ghpm

BRE
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Re: Diskussion Martinistrasse

Ungelesener Beitrag von BRE » 14. Juli 2023 22:16

Beim WK leider hinter einer Paywall, bei b&b gibt es ein paar mehr Infos ohne zu zahlen: https://www.butenunbinnen.de/nachrichte ... n-100.html

Quintessenz:
- technisch möglich
- kostet ca. 140 Millionen Euro
- Bauzeit ca. 8-14 Jahre
- verlängerte Wege in die Fußgängerzone
- Experten raten daher von der Maßnahme ab

Zur Domsheide wird auch etwas geschrieben: Es wird empfohlen die Haltestelle vor der Glocke zu vereinen, aber da hat die Politik ja leider etwas anderes vor...

Maxx
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Re: Diskussion Martinistrasse

Ungelesener Beitrag von Maxx » 15. Juli 2023 13:34

Die Diskussion um die Martinistraße ist eine wunderbare Nebelkerze, um a) eine Eeklärung für die tote Innenstadt zu haben und b) den Straßenbahnausbau zu verzögern.
Und die Diskussion um die Haltestelle Domsheide ist die nächste Phantomdebatte. Wenn man was verbessern will,bleibt nur die Lösung einer zentralen Haltestelle vor der Glocke. Alles andere bedeutet weiterhin eine gerade für ältere Menschen inakzeptable Umsteigesituation.

Arne Schmidt
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Re: Diskussion Martinistrasse

Ungelesener Beitrag von Arne Schmidt » 15. Juli 2023 15:14

Okay, man hat es immerhin ernsthaft geprüft und dann ist es für mich auch okay. Sicherlich hat das Verfahren etwas Geld gekostet, aber ich denke, das war es in dieser wichtigen Frage wert.

Man muss sich allerdings vor Augen halten, dass auch der Umbau der Domsheide allein mit 40 Mio. veranschlagt wird. Weiterhin ist bei den taxierten 140 Mio. für eine Verlegung in die Martinistrasse auch von Kosten für den Brill die Rede, die in dieser Summe enthalten sein sollen. Diese Umbaumassnahmen sollen früher oder später aber doch sowieso durchgeführt werden und würden dann als finanzieller Aufwand zusätzlich anfallen. Es wird also nicht ganz deutlich, wieviel höher der Umbau tatsächlich ausfallen würde.

M2204
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Re: Diskussion Martinistrasse

Ungelesener Beitrag von M2204 » 15. Juli 2023 16:41

Dann kann man ja endlich die Variante 5.1 aus 2019 wieder hervorgeholt werden. Diese sollte bereits 2022 realisiert werden und es ist m.E. weiterhin die beste Lösung: Massiv verkürzte Umsteigewege, vom Konzerthaus entfernerter angelegte Weichen/Kreuzungen, Barrierefreiheit, Leistungsfähigkeit etc.

https://www.bauumwelt.bremen.de/mobilit ... eide-86910

Ran an die Realisierung!

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Felix M
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Re: Diskussion Martinistrasse

Ungelesener Beitrag von Felix M » 15. Juli 2023 23:52

Wäre schön. Nur leider hat die neue Regierungskoalition ja in ihren Koalitionsvertrag geschrieben, lieber die Variante 2.3 bauen zu wollen...
Viele Grüße
Felix

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Dietmar Krebs
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Re: Diskussion Martinistrasse

Ungelesener Beitrag von Dietmar Krebs » 16. Juli 2023 20:09

Hallo,

ich befürchte, dass, selbst wenn die Straßenbahn in der Obernstraße verbleibt, die Diskussion über den Umbau der Domsheide so weit verschleppt wird, dass die BSAG nicht umhin kommt, den bisherigen, unhaltbaren Zustand, im Rahmen einer Notmaßnahme mit neuen Weichen und Gleisen für mindestens 20 Jahre zu zementieren. Im letzten Jahr hieß es, dass man schnellstmöglich neue Gleise und Weichen bestellen muss, damit man diese rechtzeitig für einen Um- oder Ersatzbau zu erhalten, bevor die jetzigen Gleise und Weichen nicht mehr befahrbar sind.

Gruß
Dietmar

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Re: Diskussion Martinistrasse

Ungelesener Beitrag von BRE » 16. Juli 2023 20:53

Abgesehen von der Barrierefreiheit ist die aktuelle Situation ja auch besser als der Plan, den die Politik umsetzen möchte. Die Haltestellen gesammelt vor der Glocke will man ja nicht. Von daher kann ich persönlich mit dieser Lösung (Sanierung in aktueller Lage und bleibt 20 Jahre so liegen) ganz gut leben.

Aber ich kenne ja meine Bremer Politik: Vermutlich kommen die Linien 2 und 3 trotzdem in die Martinistr., auch wenn Bremen das vollständig selbst bezahlen muss, weil es dann vermutlich nicht förderfähig ist...

Maxx
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Re: Diskussion Martinistrasse

Ungelesener Beitrag von Maxx » 16. Juli 2023 23:10

Dietmar Krebs hat geschrieben:
16. Juli 2023 20:09
… so weit verschleppt wird, dass die BSAG nicht umhin kommt, den bisherigen, unhaltbaren Zustand, im Rahmen einer Notmaßnahme mit neuen Weichen und Gleisen für mindestens 20 Jahre zu zementieren.
Ist man in dem Szenario nicht bereits eh? Also sanieren zu müssen und dann um- bzw. neubauen? Aber kann natürlich sein, dass man sich, wenn dann eh alles ausgetauscht ist, ist den Umbau der Domsheide spart. Wofür auch noch, die zentrale Haltestelle soll es ja eh nicht werden.

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Nordlicht
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Re: Diskussion Martinistraße

Ungelesener Beitrag von Nordlicht » 17. Juli 2023 12:07

….und die FDP holt wieder die Führung der Linien 2 und 3 über die Westerstraße aus der längst geschlossenen Mottenkiste hervor.

Zitat aus dem WK:
Fynn Voigt (Verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Bürgerschaftsfraktion): „Um herauszufinden, dass sich Bremen eine Verlegung der Straßenbahn in die Martinistraße nicht leisten kann, hätte es keine Machbarkeitsstudie benötigt. Wir empfehlen einen kostengünstigen Verkehrsversuch, um die Obernstraße von der Straßenbahn zu befreien, wie zum Beispiel über die Westerstraße.“

https://www.weser-kurier.de/bremen/poli ... bn4jmul98d


MfG
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Arne Schmidt
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Re: Diskussion Martinistrasse

Ungelesener Beitrag von Arne Schmidt » 17. Juli 2023 15:20

Eine Führung durch die Westerstrasse ist ja nun wirklich der letzte Murks, da sind wir uns glaube ich alle einig.

Was die Domsheide betrifft: Bevor man hier halbherzig alles vor der Glocke zusammengefasst, sollte man es besser so lassen wie es ist. Barrierefreiheit kann ja trotzdem hergestellt werden. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie das platzmässig vor der Glocke passen soll. Gerade, wenn mehrere Busse und Bahnen dort gleichzeitig halten. Ausserdem, Wetterunterstände vor den prächtigen Bauwerken - geht überhaupt nicht. Ist eigentlich jetzt schon zuviel.

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Re: Diskussion Martinistrasse

Ungelesener Beitrag von Maxx » 17. Juli 2023 15:36

Arne Schmidt hat geschrieben:
17. Juli 2023 15:20
Was die Domsheide betrifft: Bevor man hier halbherzig alles vor der Glocke zusammengefasst, sollte man es besser so lassen wie es ist.
Was heißt hier halbherzig? Das klingt so, als würde man ohne durchdachten Plan einfach mal machen. Genau das ist aber ja nicht der Fall.

Allerdings vermisse ich auch etwas das gesamte Konzept für barrierefreie Umstiege in der Innenstadt. Was ist mit der Situation am Brill, was mit der Ein-/Ausstiegssituation bspw. in der Obernstraße?

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Re: Diskussion Martinistrasse

Ungelesener Beitrag von BRE » 17. Juli 2023 16:14

Arne Schmidt hat geschrieben:
17. Juli 2023 15:20
Barrierefreiheit kann ja trotzdem hergestellt werden.
Eben nicht, weil Fußgänger und Radfahrer von Marktstr. zur Dechanatstr. und umgekehrt weiterhin die Balgebrückstr. kreuzen können sollen. Das geht aber nicht mit 30cm hohen Bahnsteigen in jetztiger Lage, daher soll ja die Haltestelle in der Balgebrückstr. auch gegenüber der jetztigen Lage weiter in Richtung Weser wandern. Mit den entsprechend längeren Umsteigewegen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie das platzmässig vor der Glocke passen soll. Gerade, wenn mehrere Busse und Bahnen dort gleichzeitig halten. Ausserdem, Wetterunterstände vor den prächtigen Bauwerken - geht überhaupt nicht. Ist eigentlich jetzt schon zuviel.
Der Platz ist schon da, es fallen ja dafür die Haltebuchten der ehemaligen 30er Linien weg. Die Unterstände kann man ja entsprechend gestalten und müssen nicht von der Stange sein.

In meinen Augen ist ohne einen Verzicht auf Barrierefreiheit die Lösung mit Lage vor der Glocke eigentlich alternativlos, wenn man es mit attraktiven Nahverkehr und Verkehrswende auch nur im Ansatz ein ganz kleines bisschen Ernst meint.

Arne Schmidt
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Re: Diskussion Martinistrasse

Ungelesener Beitrag von Arne Schmidt » 17. Juli 2023 17:55

BRE hat geschrieben:
17. Juli 2023 16:14

Der Platz ist schon da, es fallen ja dafür die Haltebuchten der ehemaligen 30er Linien weg.
Dieser "Platz " käme dann ja für die Hst. der Linien 4, 6, 8 und die Busse infrage. Um dann Richtung Neustadt abzubiegen wäre allerdings eine ziemlich scharfe Kurve nötig, ggf. mit einer Führung direkt vor McDonalds entlang. Anders kann dieser Raum doch nicht sinnvoll genutzt werden, um die Hst. soweit wie möglich weit nach "vorne" zu bekommen. Und bliebe dann noch Platz für die Weichen Richtung Obernstr.? Ist das wirklich gewollt?

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