Baustelle Domsheide - was soll das?

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Ingo Teschke
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Strassenbahnfreie Obernstrasse

Ungelesener Beitrag von Ingo Teschke » 22. Juli 2020 20:25

Hallo,

ich halte eine Verlegung der Strassenbahn aus der Obernstr. in die Martinistrasse vor allem aus Attraktivitätsgründen (die Bahn muss dort fahren, wo die Leute hinwollen), aus Kostengründen (erhebliche Umbaukosten Domsheide, Umsteigeanlage Balgebrückstr., Martinistr.) und auch den gerade genannten Kultgründen (das ist doch gerade etwas Besonderes, dass nicht alles hermetisch getrennt ist, sondern ein gut funktionierendes Miteinander) für eine wirkliche Schnapsidee.

Ich möchte aber auch noch mal den Blick auf einen ganz anderen Nonsens bringen: Schaut Euch mal die Obernstrasse an - was kann man denn damit machen? Sie verläuft in Ost-West-Richtung, hat relativ hohe Bebauung und ist nicht sehr breit. Dadurch hat man nur in wenigen Sommermonaten und dann auch nur einige wenige Stunden ein attraktives Umfeld. In der restlichen Zeit ist dort Schatten, wenn nicht gerade graue Suppe vorherrscht. Was soll denn dort hin? Also viele Cafés etc. werden in so einem Umfeld nicht überleben … Und sonst? Viel bauen kann man dort auch nicht, denn die Obernstr. ist auch Feuerwehrzufahrt, da sind Neubauten nur sehr begrenzt möglich. Also, was soll dort hin? So etwas hat mir noch kein Befürworter überzeugend vorlegen können, die sagen immer nur "Strassenbahn raus". Nicht umsonst wird sich die Innenstadt auch nördlich der Obernstr. weiterentwickeln (Ersatz für Kaufhof und Parkhaus Mitte), wo dann vielleicht auch Plätze mit Aufenthaltsqualität geschaffen werden können. Die neu entwickelte Innenstadt wäre mit einer Bahn in der Martinistr. auch schlecht an den ÖPNV angebunden, da zu weit weg …

Man sollte sich m.E. vielmehr Gedanken machen über eine weitere Strassenbahnstrecke in der Innenstadt. Warum nicht - im Zuge der Neugestaltung Innenstadt - durch die Knochenhauerstr. und über den Ansgarikirchhof eine Innenstadtstrecke für neue Fahrbeziehungen, z.B. die 1 von Mahndorf ab Hauptbahnhof weiter über Herdentor - Knochenhauerstr. - Am Brill anstelle der Linie 3 nach Gröpelingen. Dafür die 3 von Huchting über Brill - Obernstr. zum Weserwehr. Und die 5 muss nicht mehr am Bürgerpark verhungern, sondern kann ab Gröpelingen/Überseestadt - Brill - Knochenhauerstr. als Verstärker nach Arsten fahren (die Verbindung Überseestadt - Hbf macht ja dann die 1). Also, mal einfach neu denken. Da bin ich dabei. Aber nicht mit alten Gedanken aus der Mottenkiste wie die Bahn in die Martinistr.

Ingo

VEL
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Domsheide - Neuer Schleifwagen auf neuen Gleisen

Ungelesener Beitrag von VEL » 22. Juli 2020 23:55

Es ist Sommer, die Diskussion zur Straßenbahn in der Martinistraße ist wieder da :)

Ich finde das auch keine Alternative zur Obernstraße, die Argumente sind im Wesentlichen schon genannt.
Was mir noch nicht einleuchtet: die Gegner möchten die Straßenbahn aus der Obernstraße verbannen, damit es dort attraktiver wird. Und genau diese Straßenbahn soll die Martinistraße attraktiv machen. Dann muß ja doch was dran sein an der Attraktivität einer direkten Anbindung?
Was aber der Martinistraße im Gegensatz zur Obernstraße völlig fehlt sind Geschäfte, die Kunden anlocken. Die tauchen auch nicht plötzlich auf, nur weil da ne Straßenbahn durchfährt...

Jetzt aber mal zurück zum Ausgangsthema, der Baustelle an der Domsheide.
Ich war heute in der Stadt, um nochmal die Umleitungen zu fotografieren. Und als ich an der Ersatzhaltestelle Tiefer auf die 24 wartete, tauchte eine gelbe Straßenbahn auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke auf. Bisher kannte ich ihn nur von BIldern, aber mir war gleich klar, was das bedeutet. Für die Abnahme der neuen Gleise wird natürlich der neue Schleifwagen 3903 eingesetzt!
Da wurde sofort umdisponiert.

Gegen 17:30 werden die ersten Meter neues Gleis erreicht - im Vordergrund sieht man die gekappte Verbindung

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Die erste Fahrt endete knapp vor der Weiche der Gerichtskurve

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Dann ging es zurück auf den Abzweig Richtung Markt

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Und gleich bei erster Gelegenheit macht sich das Fehlen der Verbindung Markt- Balgebrückstraße bemerkbar - gleich hinter den Weichen ein erneuter Stop zum Fahrtrichtungswechsel
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Über das Mittelgleis geht es jetzt auf das linke Gleis
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Wieder Fahrtrichtungswechsel vor der Glocke
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und zurück Richtung Markt
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Dann einmal durch die Violenstraße bis zum Domshof
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Und auf dem Rückweg der Abstecher in die Gerichtskurve
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Warum sollte die Straßenbahn hier verschwinden? Glocke und Gerichtsgebäude sind schöne Hintergründe fürs Foto!
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Über das Mittelgleis wird erneut gewechselt
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und dann ist das andere Gleis der Gerichtskurve dran
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3903 fuhr dann gegen 18:30 weiter durch die Violenstraße, die weiteren Arbeiten habe ich nicht verfolgt.

Als Bonus gab es dann noch die Umleitung auf der Umleitung- Dank eines Falschparkers direkt am Anfang der Buchtstraße fuhren 3 Fahrten der 24/25 über Am Wall
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Das war meine erste Begegnung mit dem neuen Schleifwagen, und das gleich auf neuen Schienen - ein erfolgreicher Fototag :)

Viele Grüße
Björn

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Ronald Toenjes
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Re: Baustelle Domsheide - was soll das?

Ungelesener Beitrag von Ronald Toenjes » 23. Juli 2020 09:38

Auf dem ersten Foto, (rechts unten)sieht man Gleisen, die noch auf altem Pflasterung liegen, werden die nicht mehr gebrauch? Wäre doch Blödsinn sie ab zu Bauen für eventuelle Umleitungen.
Seit klein auf ein Straßenbahn Fan :D

Arne Schmidt
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Re: Baustelle Domsheide - was soll das?

Ungelesener Beitrag von Arne Schmidt » 23. Juli 2020 11:50

Habe mich auch gewundert, wird dann zukünftig nicht mehr möglich sein. Nach den Planungen für den Umbau soll jedoch zumindest das Gleis vom Dom zur Balgebrückstraße wieder entstehen.

Die Umleitung der Busse über den Wall wird zukünftig auch nicht mehr gehen, wenn die Fahrspur zugunsten eines wirklich nicht notwendigen Radweges (siehe Leserbriefe mehrerer Radfahrer im WK) erst einmal entfallen ist. Schwierig, wenn die Fahrt durch die Violenstr. ebenfalls nicht möglich ist. Stelle mir gerade vor, wie die Busse sich dann durch die Contrescarpe quälen... ;-)

Zitat VEL:
"Was mir noch nicht einleuchtet: die Gegner möchten die Straßenbahn aus der Obernstraße verbannen, damit es dort attraktiver wird. Und genau diese Straßenbahn soll die Martinistraße attraktiv machen. Dann muß ja doch was dran sein an der Attraktivität einer direkten Anbindung?
Was aber der Martinistraße im Gegensatz zur Obernstraße völlig fehlt sind Geschäfte, die Kunden anlocken. Die tauchen auch nicht plötzlich auf, nur weil da ne Straßenbahn durchfährt..."

Das ist nicht der Punkt, hat hier auch niemand behauptet. Es geht darum, die Obernstraße durch eine Verlegeung attraktiver zu machen, nicht die Martinistraße. Hier könnte man die wegfallenden MIV-Fahrspuren dem ÖPNV zuschlagen. Nebenstraßen, wie die Langenstr. oder Pieperstraße könnten durch mehr Publikumsverkehr an Attraktivität gewinnnen. Dass es völlig an attraktiven Geschäften in der Martinistraße fehlt, kann ich nicht bestätigen. Schon mal im Fahrradgeschaft (Velosport) oder Hifi-City gewesen? Das Essen im Mexcal ist übrigens auch lecker! Solche Läden würden der Obernstraße übrigens auch gut zu Gesicht stehen.

Und dass die Obernstraße einen Großteil des Tages (auch im Sommer) im Schatten liegt, sehe ich nicht unbedingt als Nachteil für evtl. dort entstehende Cafes, etc. - Restaurants wie das Q1 in der Queerenstr. oder das Knigge haben auch nicht gerade eine sonnenüberflutete Lage und sind trotzdem nachgefragt und die Menschen sitzen im Sommer draußen. Es kommt eben auf die Leistung an...

Edit: Eine Frage noch zur Wagennummer des Windhoff: Wo sind 3901 und 3902? Woher kommt diese Wagennummer?

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Ronald Toenjes
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Re: Baustelle Domsheide - was soll das?

Ungelesener Beitrag von Ronald Toenjes » 23. Juli 2020 12:31

Was mir auch nicht so richtig einleuchtet ist, das man am liebsten die PKW auch aus der Stadt haben möchte. Und dann soll die Straßenbahn aus der Obernstraße in die Martinistraße verlegt werden, da wird so mancher die Innenstadt zum Einkaufen meiden da man ja wohl dann keine Lust mehr hat mit seiner Einkaufstüte quer durch die Stadt zu laufen, um an die Bahn zu kommen.
Seit klein auf ein Straßenbahn Fan :D

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Re: Baustelle Domsheide - was soll das?

Ungelesener Beitrag von Arne Schmidt » 23. Juli 2020 12:44

Kaufen ja nicht alle bei Karstadt ein.

Ein Abriss des Parkhaus Mitte würde ich durchaus begrüßen, das nimmt in der Innenstadt einfach zu viel Platz weg. Kfz Stellplätze gibt es dann immer noch genug. Es sollen selbst an hochfrequentierten Adventsonnabenden noch Parkplätze verfügbar gewesen sein.

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MD-83
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Re: Obern- / Martinistraße

Ungelesener Beitrag von MD-83 » 23. Juli 2020 12:58

MD-83 hat geschrieben:
20. Juli 2020 18:07
Ps.: Ich gehe davon aus, dass allen hier bewusst ist, dass es sich um eine rein theoretische Diskussion handelt - niemand muss die Verlegung der Straßenbahn in die Martinistraße befürchten oder freudig erwarten. Dafür ist Bremen auf nicht absehbare Zeit nicht gemacht.
Hmm, ist es allen bewusst?

Daran zweifeln lässt mich neben Formulierungen wie "nicht begriffen", "Nonsens" oder "Schnapsidee" allen voran die Tatsache, dass schon wieder "Gegner" gesehen werden:
VEL hat geschrieben:
22. Juli 2020 23:55
[...] die Gegner möchten die Straßenbahn aus der Obernstraße verbannen [...]
Frei nach Michael Hochschild: Lasst uns rhetorisch abrüsten, um im Dienste der Sache (übrigens nicht nur dieser) intellektuell aufrüsten zu können. ;) In diesem Sinne lasst uns doch von "Verlegungsbefürwortern" und "Verlegungskritikern" bzw. "-skeptikern" sprechen. Oder sind wir hier im Kampf / Krieg?

Zu Ingos Ausführungen
Ingo Teschke hat geschrieben:
22. Juli 2020 20:25
[...] Schaut Euch mal die Obernstrasse an - was kann man denn damit machen? Sie verläuft in Ost-West-Richtung, hat relativ hohe Bebauung und ist nicht sehr breit. Dadurch hat man nur in wenigen Sommermonaten und dann auch nur einige wenige Stunden ein attraktives Umfeld. In der restlichen Zeit ist dort Schatten, wenn nicht gerade graue Suppe vorherrscht. Was soll denn dort hin? Also viele Cafés etc. werden in so einem Umfeld nicht überleben … Und sonst? Viel bauen kann man dort auch nicht, denn die Obernstr. ist auch Feuerwehrzufahrt, da sind Neubauten nur sehr begrenzt möglich. Also, was soll dort hin? [...]
In dieser Sache gebe ich dir durchaus Recht; allerdings treffen diese Aussagen (mit Ausnahme von Sögestraße, Marktplatz und wenigen anderen Plätzen) doch mehr oder weniger auf die gesamte Bremer Innenstadt zu. Insofern denke ich, dass du hiermit ein grundsätzliches Problem unserer gesamten Innenstadt - so, wie sie sich aktuell darstellt - angesprochen hast.
Ingo Teschke hat geschrieben:
22. Juli 2020 20:25
Also, was soll dort [in die Hutfilter- / Obernstraße] hin? So etwas hat mir noch kein Befürworter überzeugend vorlegen können, die sagen immer nur "Strassenbahn raus".
Bislang warte ich vergebens darauf, dass mir ein Verlegungskritiker überzeugend darlegt, wie sich der Bereich Hutfilter- / Obernstraße mit Straßenbahn weiterentwickeln / verändern kann. Auch konnte mir bislang kein Verlegungskritiker überzeugend darlegen, wie ohne Verlegung der Straßenbahn in die Martinistraße die (H) an den Umsteigeanlagen Domsheide und Am Brill (ohne Auflassung / Verlegung der (H) Am Wall) sinnvoll gebündelt werden können. Dies ist m.E. zwingend notwendig, um die Attraktivität bzw. die Nutzerzahlen des ÖPNV zu steigern. Sollte es einem hier mitlesenden Verlegungskritiker möglich sein, bitte nicht zögern. ;)

Da es hier bislang keine Erwähnung fand: Auch die BSAG (bekanntermaßen Verlegungskritikerin) hat ihre Meinung in dieser Sache nochmals verkündet, und zwar auf Seite 2 des Weser Reports vom 19.07.2020. Ergänzend findet sich dort ein Kommentar von H. J. Olbermann. Die ablehnende Haltung der BSAG begründet Jens-Christian Meyer wie folgt: "Jetzt bringen wir die Fahrgäste direkt vor die Schaufenster. Damit haben wir gegenüber Konkurrenzgebieten ein Alleinstellungsmerkmal."
Dazu nur soviel:
1.) Welche Fahrgäste aktuell vor welche Schaufenster gebracht werden, wurde in meinem vorherigen Post erwähnt.
2.) Leider geht aus dem Artikel nicht hervor, ob mit "Konkurrenzgebiete" Waterfront, Weserpark & Co. oder andere Innenstädte gemeint sind, sodass sich über dieses "Alleinstellungsmerkmal" nicht wirklich diskutieren lässt.

Außerdem liefert der Artikel drei interessante Zahlen in Bezug auf die Fahrgastfrequenz, wenngleich diese, so isoliert wie hier betrachtet, unsere Diskussion nicht voranbringen:
(H) Domsheide: täglich 50.000 Fahrgäste
(H) Am Brill: täglich 29.000 Fahrgäste
(H) Obernstraße: täglich 8.200 Fahrgäste
Gruß von
:arrow: Michael Schwaß

VEL
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Re: Baustelle Domsheide - was soll das?

Ungelesener Beitrag von VEL » 23. Juli 2020 13:18

Moin!

erstmal zur fehlenden Verbindung: irgendwo im langen Thread tauchte das schon mal auf, meine ich... da die Verbindung zwischen Obernstr. und Balgebrückstr. selten genutzt wird, wurden hier bei der Erneuerung zwei Verbindungsweichen eingespart. Die Umgestaltung der Domsheide ist ja absehbar, dann werden ja sowieso alle Gleise erneuert, wie auch immer sie dann verlaufen werden.
Die Erneuerung der Kreuzung war aber nicht weiter aufzuschieben.

Zu den Geschäften in der Martinistraße: OK, streiche das "völlig" und ersetzte "Kunden" durch "Laufkundschaft"
Ich hatte mal aus dem Fenster geguckt, als ich mit der 25 durchgefahren bin. Der HiFi-Laden war mir aufgefallen, der Fahrradladen nicht.
Beides Spezialläden, weniger Spontankäufe - wer da hin will, läßt sich auch von ein paar Metern Fußweg nicht abschrecken.
Solche Geschäfte könnten durch eine "bessere Lage" sogar gefährdet sein, wenn die Mieten dadurch steigen, werden sie vielleicht verdrängt.
Ein Jeansladen wäre noch was für Laufkundschaft, es gibt auch noch den Presseshop vom Weser Kurier und natürlich ein paar Restaurants.
Klar würden sich für die Straßen zwischen Martinistr. und Obernstr. mehr Durchgangsverkehr entwickeln. Ob die da was kaufen, hängt aber auch wieder von attraktiven Läden ab. Wenn dort mehr angesiedelt werden (das ist ja auch in Planung) sind es für die Kunden auch nur ein paar Schritte von der bestehenden Haltestelle Obernstraße.

Wenn die Straßenbahn die Martinistraße nicht attraktiver machen soll, ist das ja noch sinnloser. Ob bei 4 Spuren auf allen Autos fahren oder auf zwei davon die Straßenbahn - die trennende Wirkung bleibt gleich.
ich bleibe dabei: die Martinistraße gewinnt nichts, und die Obernstraße verliert - dafür muß man nicht viel Geld ausgeben.

Viele Grüße
Björn

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Ingo Teschke
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Re: Obern- / Martinistraße

Ungelesener Beitrag von Ingo Teschke » 23. Juli 2020 19:59

MD-83 hat geschrieben:
23. Juli 2020 12:58
Bislang warte ich vergebens darauf, dass mir ein Verlegungskritiker überzeugend darlegt, wie sich der Bereich Hutfilter- / Obernstraße mit Straßenbahn weiterentwickeln / verändern kann.
Bislang warte ich vergebens darauf, dass mir ein Obernstraßen-Kritiker überzeugend darlegt, wie sich der Bereich Hutfilter- / Obernstraße ohne Straßenbahn weiterentwickeln / verändern kann. Mit der Straßenbahn bringt man Leben in die Obernstr., ein Schaufensterbummel per Bahn macht Interesse auf die Läden und Cafés. Die Straßenbahn könnte sogar noch zusätzlich in Höhe Papenstr. halten - im Innenstadtbereich sind kurze Haltestellenabstände akzeptabel. Mehr können die Befürworter einer idealen Innenstadt-Straßenbahn aber nicht tun, das müssen schon die Geschäfts- und Gebäudeinhaber machen. Ich finde es - um es mal höflich auszudrücken - bemerkenswert, wenn die Obernstraßen-Kritiker keine eigenen Ideen haben und nicht mehr können als kritisieren und von den Befürwortern der belebenden Innenstadt-Straßenbahn Ideen fordern, die eigentlich von den Gegnern kommen müssten.
MD-83 hat geschrieben:
23. Juli 2020 12:58
Auch konnte mir bislang kein Verlegungskritiker überzeugend darlegen, wie ohne Verlegung der Straßenbahn in die Martinistraße die (H) an den Umsteigeanlagen Domsheide und Am Brill (ohne Auflassung / Verlegung der (H) Am Wall) sinnvoll gebündelt werden können. Dies ist m.E. zwingend notwendig, um die Attraktivität bzw. die Nutzerzahlen des ÖPNV zu steigern. Sollte es einem hier mitlesenden (Verlegungskritiker)= Befürworter einer attraktiven Bahn möglich sein, bitte nicht zögern. ;)
..
Bitte sehr - Variante 5.1
fdbs-alexander hat geschrieben:
19. Juli 2020 20:17
...
Bild
...
Und am Brill wäre es möglich, die Bahn und die Busse nördlich der Einmündung Hutfilterstr. in östlicher Seitenlage der Bürgermeister-Smidt-Str. zu führen und direkt dort eine Haltestelle zu bauen als Ersatz für "Am Wall". Die heutige Haltestelle "Am Brill" der 1, 26/27 etc. würde in "Schlachte" umbenannt. Bei einer Knochenhauerstrassen-Bahn wäre das nur für Busse notwendig …

Ingo

Arne Schmidt
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Hutfilterstrasse

Ungelesener Beitrag von Arne Schmidt » 23. Juli 2020 22:27

Hallo Ingo,
einen Vorschlag habe ich ja schon weiter oben gemacht: Die Bahn fährt nur noch durch die Hutfilterstrasse, Hst. vor H&M, dann Papenstr. runter zur Martinistrasse, Hst. Bredenplatz, usw. (Linienführung abknickend ähnlich Fuzo BHV). Alle sind happy, nur wer wirklich noch zu Karstadt will, muss etwas weiter laufen. Die Obernstrasse kann dann zur Bummelmeile, ähnlich der Sögestr. umgebaut werden mit Strassencafes, etc. Alles Weitere muss, vollkommen richtig, von der Geschäftswelt kommen. Die Hst. an DOH und ABR könnten besser zusammen gefasst werden. Welche Ideen brauchst du noch?

Edit: Der Vorschlag mit der Schlachte-Hst. ist ja nicht übel, aber der Abstand dann zur Brill-Hst. doch viel zu kurz.

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Verbesserung des ÖPNV in der Innenstadt

Ungelesener Beitrag von krni » 23. Juli 2020 23:42

Hallo,

ich denke, dass das meiste Fahrgastpotenzial im Bereich der Haltestelle Obernstraße liegt. Bei einer Linienführung über die Martinistraße würde die Straßenbahn am Bedarf vorbeifahren.

Ich möchte an dieser Stelle noch einen anderen Gedanken einwerfen: Soll die Linie 25 auf der Martinistraße verbleiben oder ebenfalls durch die Obernstraße verkehren? Ich würde sagen nein, weil auch die Haltestelle Martinistraße nach meinen Beobachtungen ziemlich gut frequentiert ist.

Zu Ingos Vorschlägen:

- Die Idee einer Straßenbahn über die Knochenhauerstraße ist an sich sehr reizend. Ich sehe aber nicht, ob durch diese Strecke wirklich ein so großer Mehrwert für die lokale Erschließung und für das Gesamtnetz entsteht. Auch im bestehenden Gleisnetz lässt sich ein Betriebskonzept umsetzen, dass die Trennung zwischen Ost-West- und Nord-Süd-Verkehren aufbricht.

- Zu oft sollte die Straßenbahn aber auch im Innenstadtbereich nicht halten. Wenn es auf der Ost-West-Achse Potenzial für eine neue Haltestelle gibt, dann sehe ich diesen am ehesten am Altenwall.

- Den Vorschlag zur Verlegung der Haltestelle Am Brill halte ich für sehr begrüßenswert. Allerdings würde ich eher die Haltestelle Am Wall so belassen wie sie ist und dafür die jetzige Haltestelle Am Brill an der Brückenauffahrt aufheben.

Niko

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Re: Hutfilterstrasse

Ungelesener Beitrag von BRE » 24. Juli 2020 08:46

Arne Schmidt hat geschrieben:
23. Juli 2020 22:27
Hallo Ingo,
einen Vorschlag habe ich ja schon weiter oben gemacht: Die Bahn fährt nur noch durch die Hutfilterstrasse, Hst. vor H&M, dann Papenstr. runter zur Martinistrasse, Hst. Bredenplatz, usw. (Linienführung abknickend ähnlich Fuzo BHV). Alle sind happy, nur wer wirklich noch zu Karstadt will, muss etwas weiter laufen.
Das wäre so ziemlich die dümmste Linienführung für die Linien 2 und 3, die denkbar ist. Man schafft mit der Kreuzung an der Wilhelm-Kaisen-Brücke und dann an der Papen/Martinistraße für die LInien 2/3 gleich zwei zusätzliche Signal/Ampelanlagen, die nur aufhalten. Ich habe die Zick-Zack-Führung in Bremerhaven schon nicht verstanden. Besser als so kann man dem Fahrgast doch nicht sagen: Ja wir wissen, du musst den ÖPNV nutzen, wir wissen, dass wir ihn anbieten müssen, aber jeder der die Wahl hat, sollte besser das Auto oder eine andere Alternative wählen.
Die Obernstrasse kann dann zur Bummelmeile, ähnlich der Sögestr. umgebaut werden mit Strassencafes, etc. Alles Weitere muss, vollkommen richtig, von der Geschäftswelt kommen. Die Hst. an DOH und ABR könnten besser zusammen gefasst werden. Welche Ideen brauchst du noch?
Aber warum muss die Obernstraße unbedingt eine Bummelmeile sein? Es gibt die Sögestr., die Lloyd-Passage, den Liebfrauenkirchhof, den Domshof, den Hanseatenhof, den Ansgarikirchhof. An vielen dieser Orte wäre heute schon Aussengastronomie möglich, findet aber nur sehr begrenzt statt. Zum Bummeln ist auf der Obernstr. auch heute schon neben der Straßenbahn eigentlich genug Platz. Ich hätte eher die Befürchtung, dass die Obernstraße abends dann ohne Straßenbahn eher zum Angstraum wird.
krni hat geschrieben:
23. Juli 2020 23:42
Zu Ingos Vorschlägen:

- Die Idee einer Straßenbahn über die Knochenhauerstraße ist an sich sehr reizend. Ich sehe aber nicht, ob durch diese Strecke wirklich ein so großer Mehrwert für die lokale Erschließung und für das Gesamtnetz entsteht. Auch im bestehenden Gleisnetz lässt sich ein Betriebskonzept umsetzen, dass die Trennung zwischen Ost-West- und Nord-Süd-Verkehren aufbricht.
Ich sehe das Problem dort eher darin, dass dort nur eine eingleisige Strecke durchpassen würde.
- Zu oft sollte die Straßenbahn aber auch im Innenstadtbereich nicht halten. Wenn es auf der Ost-West-Achse Potenzial für eine neue Haltestelle gibt, dann sehe ich diesen am ehesten am Altenwall.
Wäre dann aber zu nah an der Domsheide oder am Theater am Goetheplatz, je nachdem auf welcher Seite der Kreuzung man die Haltestelle einrichten würde.
- Den Vorschlag zur Verlegung der Haltestelle Am Brill halte ich für sehr begrüßenswert. Allerdings würde ich eher die Haltestelle Am Wall so belassen wie sie ist und dafür die jetzige Haltestelle Am Brill an der Brückenauffahrt aufheben.
Eine Verlegung der Haltestelle Am Brill für die Linien 1 und 26/27 ergibt nur Sinn, wenn man gleichzeitig die Haltestelle Am Wall aufhebt oder Richtung Bahnhof/Falkenstr. verlegt. Sonst sind die beiden Haltestellen auch wieder viel zu nah beieinander.

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Re: Obern- / Martinistraße

Ungelesener Beitrag von MD-83 » 24. Juli 2020 09:00

Ingo Teschke hat geschrieben:
23. Juli 2020 19:59
Bislang warte ich vergebens darauf, dass mir ein Obernstraßen-Kritiker überzeugend darlegt, wie sich der Bereich Hutfilter- / Obernstraße ohne Straßenbahn weiterentwickeln / verändern kann. [...] Ich finde es - um es mal höflich auszudrücken - bemerkenswert, wenn die Obernstraßen-Kritiker keine eigenen Ideen haben und nicht mehr können als kritisieren und von den Befürwortern der belebenden Innenstadt-Straßenbahn Ideen fordern, die eigentlich von den Gegnern kommen müssten.
Möglichkeiten, "wie sich der Bereich Hutfilter- / Obernstraße ohne Straßenbahn weiterentwickeln / verändern kann", wurden auf Grundlage der diversen Publikationen der Handelskammer, des Handelsverbandes Nordwest e.V., der CityInitiative Bremen Werbung e.V. und der DEHOGA Bremen e.V. in meinem Beitrag vom 20.07.2020 18:07 angedeutet (u.a. das sind die "Ideen" der Obernstraßen-Kritiker). Dass diese Möglichkeiten dich nicht überzeugen (was für mich aufgrund deiner Ausführungen vom 22.07.2020 20:25 nachvollziehbar ist), heißt folglich nicht, dass es keine gäbe. Insofern finde ich bemerkenswert, dass du meinst, die Obernstraßen-Kritiker hätten "keine eigenen Ideen" und könnten "nicht mehr als kritisieren und von den Befürwortern der belebenden Innenstadt-Straßenbahn Ideen fordern".

Gerade weil dich diese Möglichkeiten nicht überzeugen, habe ich mit meinem Beitrag vom 23.07.2020 12:58 indirekt die Frage gestellt, wie sich denn die Verlegungskritiker eine Weiterentwicklung des Bereichs Hutfilter- / Obernstraße mit Straßenbahn vorstellen (vermutlich sind wir alle uns darin einig, dass unsere Innenstadt in den vergangenen Jahren an Attraktivität verloren hat und nicht zuletzt mit den angekündigten Geschäftsschließungen weiter an Attraktivität verlieren wird). Einen Vorschlag (zusätzliche Haltestelle Höhe Papenstraße) habe ich deinem Beitrag vom 23.07.2020 19:59 entnommen.

In deinem Beitrag vom 23.07.2020 19:59 setzt du "Verlegungskritiker" mit "Befürworter[n] einer attraktiven Bahn" gleich. M.E. geht aus unserer bisherigen Diskussion klar hervor, dass auch die Verlegungsbefürworter "Befürworter einer attraktiven Bahn" bzw. eines insgesamt attraktiven ÖPNV sind. Der einzige Unterschied liegt im Weg, der dorthin gesehen wird.
Ingo Teschke hat geschrieben:
23. Juli 2020 19:59
Mit der Straßenbahn bringt man Leben in die Obernstr., ein Schaufensterbummel per Bahn macht Interesse auf die Läden und Cafés. Die Straßenbahn könnte sogar noch zusätzlich in Höhe Papenstr. halten - im Innenstadtbereich sind kurze Haltestellenabstände akzeptabel. Mehr können die Befürworter einer idealen Innenstadt-Straßenbahn aber nicht tun, das müssen schon die Geschäfts- und Gebäudeinhaber machen.
In folgendem Punkt stimme ich dir vollkommen zu: Mehr [als Möglichkeiten zur Attraktivitätssteigerung unserer Innenstadt aufzuzeigen] können die Befürworter einer idealen Innenstadt-Straßenbahn [zu denen ich uns alle hier zähle, s.o.] aber nicht tun, das müssen schon die Geschäfts- und Gebäudeinhaber [bzw. unsere politischen Entscheidungsträger] machen. Insofern: Schau'n mer mal (zugegeben, kein bremisches Zitat ;) ).
Gruß von
:arrow: Michael Schwaß

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Re: Baustelle Domsheide - was soll das?

Ungelesener Beitrag von Ronald Toenjes » 24. Juli 2020 10:05

Oh mein Gott, manche Vorschläge hier um die Straßenbahn aus der Obernstraße in die Martinistraße zu bekommen, oder andern falls in den Umgehung-Straßen der Innenstadt zu leiten ist für mich nicht begreifbar. Sie würde nur dazu beitragen, dass immer mehr Menschen die Innenstadt meiden zum Einkaufen, wenn auch noch die Autos verschwinden sollen. Außer dem wäre das für mich Kosten die sich in keinster weiße Lohnen. Da könnte man Lieber mal drüber nachdenken,(wenn schon Kosten ausgegeben werden sollen) das man eine Straßenbahn wieder nach Rablinghausen durch Wolmershausen (Pusdorf) Fahren lassen. Dan würde auch die Teuerste Weiche der BSAG in der Westernstraße richtig ausgelastet werden.

Die Straßenbahn muss weiter durch die Obernstraße Fahren, wenn Bremer Kultur nicht noch mehr verlieren möchte.
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Frage zum Straßentunnel Martinistraße - Tiefer

Ungelesener Beitrag von Nordlicht » 24. Juli 2020 10:14

Hallo Arne und Michael,

meine Frage vom 21. Juli nach der Trassierung ab Breden- bis Balgebrückstraße habt ihr leider noch nicht beantwortet. Wie stellt ihr euch die vor?
Müsste der Straßentunnel Martinistraße - Tiefer der Straßenbahn wegen aufgegeben werden?
Welche Folgen hätte das?

Mit freundlichen Grüßen
Avatar: Aurora Borealis (Nordlicht)

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