ich habe mir mal heute kurz die Baustelle an der Domsheide angesehen (Bilder ganz unten). Erneuert wird im Bereich der Balgebrückstr.-Haltestellen (Li. 4,6,8) der Bereich, wo die Weiche von/Richtung Obernstr. lag. Wie berichtet, wird auf den Wiedereinbau der Weichen verzichtet, da sie derzeit nicht genutzt werden und die Domsheide ja umgebaut werden soll. Das ist nachvollziehbar. Weiterhin wird gebaut an der Strecke der Linien 4,6,8 ab Gleiskreuzung Domsheide bis in die Violenstr. inkl. Erneuerung der Weichen aus der Violenstr. vor dem Gerichtsgebäude. Weiterhin finden in der Violenstr. Bedarfsausbesserungen an der Strassenbahn-/Bus-Trasse statt. Für mich alles nachvollziehbar, dass man hier innerhalb von einer Woche eine Komplettsperrung macht.
Überhaupt nicht nachvollziehen kann ich die Herausnahme der Linien 2 und 3. An der ganzen Strecke wird nicht gebaut, d.h. die Bahnen hätten m.E. problemlos fahren können. Die Gleise werden teilweise für die Baulogistik verwendet, aber auch hierfür hätten sich gut andere Lösungen finden lassen. Zwei so wichtige Linien komplett für eine Woche grossräumig umzuleiten bzw. stillzulegen, dürfte - wenn überhaupt - nur im äussersten Notfall passieren. Da hat bei der BSAG wohl niemand an die Kunden gedacht - Hauptsache der Bauablauf ist optimal und man hat viel Platz, um Bau- und Schuttcontainer und Dixi-Klos abzustellen. Zur Erinnerung: Die Fahrgäste der Ost-West-Linien mit Ziel Domsheide müssen am Hauptbahnhof in die ohnehin schon überlasteten Linien 24 und 25 - die ja auch noch die Fahrgäste der 4,6,8 aufnehmen müssen - umsteigen, oder am besten gleich laufen.
Auch die Betriebsabwicklung ist eine ziemliche Katastrophe - siehe erstes Bild unten. Gestern nachmittag stauten sich die Bahnen bis zur Rembertistr. zurück und haben massiv Verspätungen eingefahren. Das Bild entstand kurz nach 17.00 Uhr - der Stau war erst gegen 18.00 Uhr wieder aufgelöst. Ursache war wohl auch eine Betriebsstörung an der Humboldtstr. - mangels Alternativen (s.o.) kam der Verkehr auf den Ost-West-Linien praktisch zum Erliegen. Wenn man sich die Ursache für diese träge Auflösung des Staus mal angesehen hätte, wäre eine einfache Massnahme entstanden, um die Verkehr deutlich zu beschleunigen: Die Linie 4 dürfte nicht über Gleis E/F fahren, sondern müsste das Mittelgleis C/D benutzen. Gern hätte man zum Kapazitätsausgleich die Linien 26/27 auf Gleis E/F legen können. Mit der Linie 4 auf Gleis E/F ist die Kapazität der Kreuzung am Bahnhof massiv eingeschränkt, denn eine ostwärts fahrende Linie 4 ab Gleis E kreuzt alle anderen Fahrwege, wodurch zwangsläufig weniger Ampelphasen zur Verfügung stehen. Mit einer Führung der 4 über das Mittelgleis würde es auf der hochbelasteten Kreuzung keine Trassenkonflikte geben!
Wenn also diese eine Woche eine Vorlage für den grossen Domsheide-Umbau sein sollte, dann macht es dann bitte besser, liebe BSAG! Vor allem reduziert grossräumige Umleitungen auf ein absolutes Minimum!
Gruss
Ingo Teschke
PS: Hier ein paar Bilder von gestern (1. Bild) am Hauptbahnhof sowie von der Domsheide heute.