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Unlogische LED-Anzeigen bei Bussen und Straßenbahnen

Verfasst: 6. Dezember 2019 16:04
von Nordlicht
Seit geraumer Zeit tragen die Fahrzeuge der BSAG beim Erreichen der Endstellen an der Front bekanntlich die Anzeigen Bus endet hier
bzw. Tram endet hier.

Schon im alten Forum wurde seinerzeit eifrig darüber diskutiert, und auch dem Weser-Kurier war das Thema eine Glosse wert; dahingehend, dass ein Fahrzeug grundsätzlich nur hinten, keinesfall aber vorne enden könne.
Noch bescheuerter ist es jedoch, wenn alle drei Wörter groß geschrieben werden: Tram Endet Hier, wie erst kürzlich an einem Fahrzeug der Linie 4 gesehen.

Vor ein paar Tagen habe ich einen Fahrer der BSAG auf das Thema angesprochen; der sagte mir, "Fahrt endet hier" hätte ein Zeichen zu viel und würde daher nicht in die Anzeige reinpassen.
Stimmt das wirklich? Zählt mal nach; das sind einschließlich der beiden Leerzeichen insgesamt 16 Zeichen; also genau so viel wie bei bei Kulenkampffallee, und der Name passt doch rein. Wieso dann nicht Fahrt endet hier?

Vor einer Woche war ich in Berlin. Dort wird Fahrt endet hier angezeigt. In Berlin geht das also. Warum nicht in Bremen?

Äußerst gewöhnungsbedüftig ist auch die Anzeige B S A G-Zentrum.
Sicher, man kann BSAG durchaus g e s p e r r t schreiben; dann müsste der Bindestrich aber gleichfalls gesperrt angehängt werden
(B S A G -Zentrum).

Gibt es noch weitere Unstimmigkeiten?

Re: Unlogische LED-Anzeigen bei Bussen und Straßenbahnen

Verfasst: 6. Dezember 2019 20:17
von Ersatzverkehr
Unstimmigkeiten? Ich sehe keine Unstimmigkeiten.
Jedes Verkehrsunternehmen kann selbst entscheiden, was es auf die Fahrzeuge schreibt.

Beschäftige dich gerne mal mit den Wagenbusdatensätzen (hier: DS003a). Dann wirst du erkennen, warum verschiedene Fahrzeugtypen mit verschiedenen Anzeigen Texte verschieden darstellen. Und warum eben nicht alles "einfach mal so möglich ist".

Btw.: Auch die BVG hat mit "Bus endet hier" begonnen und möchte dahin sogar wieder zurückkehren.

Re: Unlogische LED-Anzeigen bei Bussen und Straßenbahnen

Verfasst: 6. Dezember 2019 20:42
von Arne Schmidt
Naja, alles eine Sache der Sichtweise, von hinten gesehen endet das Fahrzeug vorne. :D

Finde ich aber gar nicht so sehr das Problem, von der falschen Großschreibung ("Endet Hier", wie bereits erwähnt) mal abgesehen, die tut einfach in den Augen weh und man weiß wieder, warum Bremen bei PISA ganz hinten steht. Viel schlimmer finde ich, dass bei den 46er MAN immer wieder noch die Anzeige der Liniennummer entfällt und nur das Ziel angezeigt wird. Mich erstaunt, dass das Problem nicht behoben werden kann.

Re: Unlogische DFI-Lauftexte

Verfasst: 7. Dezember 2019 18:47
von MD-83
Arne Schmidt hat geschrieben:
6. Dezember 2019 20:42
[...]
Finde ich aber gar nicht so sehr das Problem, von der falschen Großschreibung ("Endet Hier", wie bereits erwähnt) mal abgesehen, die tut einfach in den Augen weh und man weiß wieder, warum Bremen bei PISA ganz hinten steht.
Wo wir hier gerade beim Thema Anzeigen und Grammatik sind: Ich kann mich nicht erinnern, bei der BSAG jemals einen einwandfreien DFI-Lauftext gelesen zu haben; und ich habe wahrlich schon so einige Lauftexte lesen müssen. Entweder scheitert es an der Rechtschreibung, am Satzbau, an der Interpunktion oder an allem. Auch scheinen keine "Vorlagen" o.ä. zu existieren, denn die Lauftexte haben meist nur eine Gemeinsamkeit: Sie sind grammatikalisch falsch. Aus meiner Sicht ein echtes Armutszeugnis - PISA hin oder her.

Naja, immerhin achtet man in allen Publikationen peinlichst genau z.B. darauf, die Menschen (und Menschinnen?) im Fahrdienst nicht als "Fahrer", sondern als "Mitarbeitende des Fahrdienstes" o.ä. zu bezeichnen ;)

Re: Unlogische LED-Anzeigen bei Bussen und Straßenbahnen

Verfasst: 7. Dezember 2019 20:11
von haubra
Ich bin da sowieso Old-School: Back to Brose-Band. der alte gute Zielfilm! Unflexibel, aber lesbar und gut!

Re: Unlogische LED-Anzeigen bei Bussen und Straßenbahnen

Verfasst: 8. Dezember 2019 21:18
von Cedric
Tram Endet Hier liegt aber an den Anzeigen vom GT8N-1. Die erzwingen bei jedem neuen Wort ein Großbuchstaben.
Beim GT8N ist es ja richtig.

Fahrender und Fahrende

Verfasst: 10. Dezember 2019 18:07
von Nordlicht
MD-83 hat geschrieben:
7. Dezember 2019 18:47
Naja, immerhin achtet man in allen Publikationen peinlichst genau z.B. darauf, die Menschen (und Menschinnen?) im Fahrdienst nicht als "Fahrer", sondern als "Mitarbeitende des Fahrdienstes" o.ä. zu bezeichnen ;)
Die Kurzbezeichnung Fahrende gibt es aber auch.
Jedoch hat die BSAG inzwischen erkannt, dass die Partizipierung nur im Plural "funktioniert", im Singular heißt es doch wieder ein Fahrender (bzw. eine Fahrende). Da hätte man es genausogut beim Fahrer belassen können.
Und so ergab sich ein Problem: Da vorn in Straßenbahn nur einer bzw. nur eine sitzt, lässt sich hier schlecht der Plural die Fahrenden anwenden; und somit verfiel die BSAG auf die sächliche Darstellung. Daher steht jetzt an den Türen zur Fahrerkabine:
Bitte das Fahrpersonal während der Fahrt nicht ansprechen.


Aber zurück zum Ursprungsthema:
Ich will ja nicht nur lästern oder meckern; sondern die BSAG auch mal loben.
Die LED-Anzeigen lassen sich sehr flexibel einsetzen, und die BSAG macht reichlich davon Gebrauch.
So hat die Linie 4 innerhalb Lilienthals die Zielanzeige Bremen-Arsten, ab Borgfeld aber nur noch Arsten.
Noch häufiger wechselt die Linie 5: Ab Hbf wird Überseestadt, ab dort Waller Ring und ab dort schließlich Gröpelingen als Ziel angezeigt.
Auch die Seitenanzeigen ändern sich häufig. Bei der Linie 4 z. B. "Hbf/Domsheide - Arsten" und ab DOH nur noch "Arsten".
Noch häufiger wechseln die Seitenanzeigen bei der 2: "Domsheide/Brill - Gröpelingen, ab Bril "Doventor/Westend - Gröpelingen" und ab DOV nur noch "Gröpelingen". Das ist sehr praktisch und Fahrgastfreundlich.

Und noch eines ist mir aufgefallen: Als in der letzten Woche Donnerstag der Bereich am Hauptbahnhof wegen eines Polizeieinsatzes gesperrt war und die Szraßenbahnen daher über Domsheide umgeleitet wurden, hat die BSAG sehr schnell reagiert; denn in der Waller Heerstraße kam mir eine 10 entgegen mit der Zielangabe Sebaldsbrück via Domsheide. Das fand ich toll! Daumen hoch.


MfG

Re: Zielanzeigen bei Bussen und Straßenbahnen

Verfasst: 11. Dezember 2019 16:47
von Torsten S
Offensichtlich ist es seit einigen Jahren so, dass BSAG-Linienfahrzeuge auf niedersächsischem Gebiet stets Bremen als Oberziel anzeigen und an der Landesgrenze "umgeschildern". Z.B. auf der Linien 55 erst "Bremen-Huchting" und ab Varreler Landstr. "Kirchhuchting". Wir sollten das mal bei den Regionalbussen und bei den"Delbussen" beobachten.
Vielleicht gibt es dazu eine VBN-Vorgabe.

Re: Unlogische LED-Anzeigen bei Bussen und Straßenbahnen

Verfasst: 11. Dezember 2019 18:57
von Felix M
Eine VBN-Vorgabe gibt es dazu nicht. Mir ist auch spontan kein anderer Betrieb im VBN-Land bekannt, bei dem diese Umschilderung an Stadt-/Gemeindegrenzen praktiziert wird. - Edit: Wenn ich so drüber nachdenke, müsste Oldenburg das doch zumindest zum Teil auch machen. Jedenfalls beim Ziel "Hauptbahnhof/ZOB". Das ändert aber erstmal nichts an der folgenden Argumentation. - Hinzu kommen im Zweifel auch technische Schwierigkeiten. Nicht mit jedem RBL ist ein Zielwechsel innerhalb einer Fahrt möglich. Und nichtmal jedes Unternehmen hat überhaupt ein RBL.
Außerdem bin ich auch, ehrlich gesagt, kein Freund dieser Umschilderung. Der Zusatz "Bremen" bietet, meines Erachtens, überhaupt keinen Mehrwert und verkleinert das eigentliche Ziel nur unnötig. Was bringt einem der Zusatz "Bremen" vor "Huckelriede" an der 53 in Brinkum bei IKEA? Welches Huckelriede sollte denn sonst das Ziel sein? Sinn macht der Ortsname meines Erachtens sowieso nur, wenn der Zielort weit weg ist (z. B. bei einer langen Regionallinie) oder das Ziel auch anderswo vorhanden sein könnte (klassischerweise bei "Hauptbahnhof"). Aber "Bremen-Huckelriede", "Bremen-Huchting", "Bremen-Arsten", "Bremen-Gröpelingen" etc. - Muss das wirklich sein?

Re: Unlogische LED-Anzeigen bei Bussen und Straßenbahnen

Verfasst: 12. Dezember 2019 07:51
von Dietmar Krebs
Im Bezug zu der Linie 4 nach Lilienthal ist die Zielanzeige innerhalb Bremens inkonsequent, vergleicht man die Fahrten in der Gegenrichtung innerhalb der Gemeinde Lilienthal.
Hätte die Gemeinde Lilienthal nicht die in meinen Augen völlig merkwürdige Umbenennung der Endhaltestelle "Falkenberg" in "Lilienthal" vorgenommen (für Ortsfremde echt blödsinnig, da das Zentrum von Lilienthal im Bereich zwischen "Feldhäuser Str" und "Lilienthal-Mitte" liegt und nicht sechs Haltestellen weiter), müsste die Zielanzeige der Linie 4 innerhalb Bremens "Lilienthal - Falkenberg" oder besser noch "Lilienthal - Trupermoor" lauten und ab "Truperdeich" nur noch "Falkenberg" bzw. "Trupermoor".

Gruß
Dietmar

Re: Fahrender und Fahrende

Verfasst: 15. Dezember 2019 21:49
von HB-Nord
Nordlicht hat geschrieben:
10. Dezember 2019 18:07
Und noch eines ist mir aufgefallen: Als in der letzten Woche Donnerstag der Bereich am Hauptbahnhof wegen eines Polizeieinsatzes gesperrt war und die Szraßenbahnen daher über Domsheide umgeleitet wurden, hat die BSAG sehr schnell reagiert; denn in der Waller Heerstraße kam mir eine 10 entgegen mit der Zielangabe Sebaldsbrück via Domsheide. Das fand ich toll! Daumen hoch.
Danke! Dann hat sich der Einsatz des einen EINZELNEN Fahrers also doch noch "bezahlt gemacht"... :D Freut mich, wenns gefallen hat.
Felix M hat geschrieben:
11. Dezember 2019 18:57
Eine VBN-Vorgabe gibt es dazu nicht.
Doch, gibt es. Seite 10: https://www.zvbn.de/media/data/Fahrzeug ... -05-30.pdf

Re: Fahrender und Fahrende

Verfasst: 15. Dezember 2019 22:02
von Felix M
HB-Nord hat geschrieben:
15. Dezember 2019 21:49
Felix M hat geschrieben:
11. Dezember 2019 18:57
Eine VBN-Vorgabe gibt es dazu nicht.
Doch, gibt es. Seite 10: https://www.zvbn.de/media/data/Fahrzeug ... -05-30.pdf
Die Frage bezog sich aber auf das Umschildern an der Stadtgrenze, das kann ich aus dem Fahrzeugkonzept nicht herauslesen. Generell ist das Ganze äußerst schwammig formuliert.
Hinzu kommt, dass sich die BSAG ohnehin nicht vollständig an das Konzept hält. Ausgangs- und Endpunkt werden an der Seitenanzeige nämlich in aller Regel nicht angezeigt.

Re: Unlogische LED-Anzeigen bei Bussen und Straßenbahnen

Verfasst: 3. Januar 2020 16:44
von Nordbengel
Das VBN-Konzept gibt es zwar, aber es gibt ja noch die BOKraft als rechtlich bindende Verordnung, dort den § 33:

"(2) Im Zielschild sind mindestens der Endpunkt der Linie (Zielort, Zielhaltestelle) und die Liniennummer anzugeben. Das Streckenschild soll Liniennummer, Ausgangs- und Endpunkt der Linie sowie wichtige Angaben über den Fahrweg enthalten. Bestehen zwischen Ausgangs- und Endpunkt der Linie verschiedene Streckenführungen, so ist der Fahrweg im Ziel- und Streckenschild in geeigneter Weise kenntlich zu machen."

Somit ist es bei Fahrten über mehrere Orte wohl notwendig, "Bremen-Huchting" usw. zu schreiben. Felix M hat natürlich auch recht ,dass die BSAG sich beim Seitenschild weder an Konzept noch BOKraft hält. Nur ist davon auszugehen dass die BOKraft eben noch Steckschilder oder Zielfime kennt - in Matrixanzeigen passt so viel Information nunmal selten hinein.

Die BOStrab kennt den § 46:

"Personenfahrzeuge müssen Einrichtungen haben, die
1. an der Stirnseite des Zuges die Linienbezeichnung und den Endpunkt der Linie,
2. an der Einstiegseite die Linienbezeichnung, den Endpunkt der Linie und soweit erforderlich den Linienverlauf"

Daraus geht zwar nicht hervor dass die 4 in Lilienthal zwingend "Bremen-Arsten" stehen haben muss, aber so viele ortsgrenzenüberschreitende Straßenbahnen gibt es ja auch nicht, dass die BOStrab das berücksichtigt hätte. Schaut ins Ruhrgebiet z.B. zur Bogestra, da schildert man die Straßenbahn konsequent so wie den Bus, und das sogar gern mit Abkürzungen und Ortsteilen. Wer kennt sie nicht ,die 310 nach:

WIT-Heven
Heven Dorf

Ich finde die Diskussion albern

Verfasst: 7. Januar 2020 10:43
von blockdiek
Sprache ist nicht Mathematik. Es geht darum, einen Sachverhalt oder eine Beziehung zu übermitteln. Und das klappt mit "Bus endet hier". Jede(r) weiß, was gemeint ist.

Mich stören vielmehr die falschen Bindestriche in den Zielanzeigen (Weidedamm-Süd, Neue Vahr-Nord) - es gibt keine Ortsteile, die so heißen. Dafür fehlt der Bindestrich bei Ochtum-Park. Hier wird das deutsche Nominalkompositum einfach ignoriert.

Darüber hinaus gibt es ein weiteres Ziel, das unlogisch ist, nämlich Bf Mahndorf. Nach der Logik der anderen Ziele müsste es Mahndorf heißen. Es heißt ja auch nicht Roland-Center. Oder Schweizer Eck.

Re: Unlogische LED-Anzeigen bei Bussen und Straßenbahnen

Verfasst: 7. Januar 2020 16:17
von BRE
Dann sind aber auch die Ziele Flughafen oder Hauptbahnhof unlogisch, genauso wie Kulenkampffallee oder GVZ. Alles keine Stadt- oder Ortsteile von Bremen.