Streik bei der BSAG - Meine Meinung
Re: Streik bei der BSAG - Manteltarifvertrag
Zitat buten & binnen:
"Die Gewerkschaft Verdi fordert für die rund 2.500 Beschäftigten der BSAG vor allem bessere Arbeitsbedingungen. Dazu zählen mehr Urlaub, verlässlichere Arbeitszeiten und höhere Zulagen. In Gesprächen mit Mitgliedern sei herausgekommen, dass das den Beschäftigten wichtiger sei als mehr Gehalt, heißt es von Verdi."
Außerdem wurde noch die Übernahme aller Azubis nach Ausbildungsende gefordert.
"Die Gewerkschaft Verdi fordert für die rund 2.500 Beschäftigten der BSAG vor allem bessere Arbeitsbedingungen. Dazu zählen mehr Urlaub, verlässlichere Arbeitszeiten und höhere Zulagen. In Gesprächen mit Mitgliedern sei herausgekommen, dass das den Beschäftigten wichtiger sei als mehr Gehalt, heißt es von Verdi."
Außerdem wurde noch die Übernahme aller Azubis nach Ausbildungsende gefordert.
Avatar: Flughafenbus 7466 - Seitennummer 43, ex BSAG 4532, Airport Bremen Juni 2023.
Re: Streik bei der BSAG - Meine Meinung
Für mich zeigt das die dringende Notwendigkeit eines Streikgesetzes, um ständigen Kompletteinstellungen im ÖPNV den Riegel vorzuschieben.
Re: Streik bei der BSAG - Meine Meinung
Das zeigt mir wieder, wie wichtig die Tarifautonomie ist!!!
- gt8n_bremen
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Re: Streik bei der BSAG
Ursprünglich sollte ein Notfahrplan eingerichtet werden, dies ist nun wohl hinfällig.
https://www.butenunbinnen.de/nachrichte ... an-100.html
https://www.butenunbinnen.de/nachrichte ... an-100.html
Louis / @gt8n_bremen
Re: Streik bei der BSAG - Meine Meinung
Tarifautonomie ja bitte, aber dann auch gleichberechtigt für alle. -Pflegekräfte und Ärzte dürfen nicht streiken wie sie wollen, wie sie aber zur Arbeit kommen ist dem Rest der Republik anscheinend egal. Empfinde ich als ziemliches Missverhältnis. Von daher darf man schon fragen, ob ÖPNV nicht auch derart kritische Infrastruktur ist, die man nicht einfach lahmlegen darf - auch im Streikfall nicht.
- Ingo Teschke
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Re: Streik bei der BSAG - Meine Meinung
Hallo,
das sehe ich auch so. In vielen Städten ist der ÖPNV unter Ausschaltung von Wettbewerbsregeln direkt vergeben worden, so auch in Bremen. Begründet wurde dies u.a. mit öffentlicher Daseinsvorsorge. Auch sind die BSAG-Löhne meines Wissens höher als z.B. bei Verkehrsbetrieben im Umland oder bei Flixbus oder oder ... Auch gibt es Sozialstandards, die höher sind als gesetzliche Mindestanforderungen. Dies ist in meinen Augen auch alles OK, denn reine Lohnkutscherei und Sozialausbeutung sind für mich ein No-Go. Im Wissen, dass der Staat dies als gesellschaftliche Aufgabe sieht, erwarte ich aber auch im Gegenzug, dass dieser öffentliche Dienstleistungsgedanke (in der Schweiz sagt man dazu "Service public") auch an die Gesellschaft zurückgegeben wird. Und ein ganztägiger Streik um einen Manteltarifvertrag - sorry, da fehlt mir das Verständnis der Streikenden für die Belange der ÖPNV-Nutzer. Und jeder Streiktag bedeutet für diese Nutzer teilweise massiver Stress (z.B. in Familien die Frage "Wie kommen die Kinder zur Schule"), zusätzliche Ausgaben, durchkreuzte Pläne, etc.
Daher erwarte ich, dass sich erst mal an den Tisch gesetzt und miteinander geredet, verhandelt, gestritten, geschlichtet wird, meinetwegen auch in der Öffentlichkeit. Aber Streik - und dann noch ganz- oder mehrtägig - darf nur das allerletzte Mittel sein. Ich wäre daher auch für eine Verschärfung des Streikrechts. Gut finde ich z.B. wie es in Italien gemacht wird - dort wird im Fahrplan festlegt, welche Züge auch in Streikperioden in jedem Fall verkehren müssen, womit zumindest eine Grundversorgung sichergestellt ist. Für die, die es interessiert, z.B. ein Fahrplan der Vorortbahn von Neapel - der Circumvesuviana (https://www.eavsrl.it/web/sites/default ... 2023_0.pdf - in der Kopfzeile sind die garantierten Fahrten mit G gekennzeichnet).
Gruss
Ingo
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Re: Streik bei der BSAG - Meine Meinung
Ja, die Strecke von Neapel über Castellammare nach Sorrent, kenne ich noch aus einem Urlaub von 2017. Rammelvolle Züge, aber entgegen allen Erwartungen immer pünktlich.
Aber soweit sind wir nun in Deutschland, dass wir schon neidvoll nach Italien blicken. Vor zehn Jahren völlig undenkbar! Wo sind wir nur gelandet in diesem Land? Hier geht nicht mehr viel...
Aber soweit sind wir nun in Deutschland, dass wir schon neidvoll nach Italien blicken. Vor zehn Jahren völlig undenkbar! Wo sind wir nur gelandet in diesem Land? Hier geht nicht mehr viel...
- Ingo Teschke
- Moderator
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Re: Streik bei der BSAG - Meine Meinung
Sorry, Arne, aber diese Aussage ist in meinen Augen absolut daneben. Die Deutschen waren und sind nichts Besseres als die Bewohner anderer Länder. Viele Deutsche halten sich nur dafür. Auch in anderen Ländern gibt es kluge Köpfe und Lösungen, die man ohne Neid und Missgunst gern adaptieren kann. Das war aber auch vor 50 Jahren schon so.Arne Schmidt hat geschrieben: ↑31. Januar 2024 22:32...
Aber soweit sind wir nun in Deutschland, dass wir schon neidvoll nach Italien blicken. Vor zehn Jahren völlig undenkbar! Wo sind wir nur gelandet in diesem Land? Hier geht nicht mehr viel...
Gruss
Ingo
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- Flugkapitän
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Re: Streik bei der BSAG - Meine Meinung
Früher war Italien das Land, das für seine Streiks bekannt, berüchtigt war. Heute sehen wir, dass es dort offensichtlich besser geht als bei uns. Nicht mehr und nicht weniger!
Re: Streik bei der BSAG - Meine Meinung
Unverständlich ist für mich, warum die BSAG keinen Notfahrplan aufgestellt hat. Immerhin hätte man die fremdvergebenen Kurse laufen lassen können (z.B. auf den Linien 52, 57 und 58). Es scheint fast so, als ob sich der Vorstand der BSAG mit den "Verdionten" solidarisiert hätte.
Es ist wohl heute schon Normalität, mehrmals im Jahr den Betrieb einfach einzustellen. Will man so die Entbehrlichkeit des ÖPNV unter Beweis stellen?
Es ist wohl heute schon Normalität, mehrmals im Jahr den Betrieb einfach einzustellen. Will man so die Entbehrlichkeit des ÖPNV unter Beweis stellen?
Re: Streik bei der BSAG - Meine Meinung
Die VDN Kurse dürften doch fahren? Es wird ja sogar in der Fahrplanerapp explizit darauf hingewiesen, dass die Fahrten der "Kooperationspartner" stattfinden. Und aktuell werden auf den betreffenden Kursen auch Echtzeitdaten geliefert.
Viele Grüße
Felix
Felix
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- Flugkapitän
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Re: Streik bei der BSAG - Meine Meinung
Ja, die Fahrten von Frenzel und VDN fahren und werden auch gut genutzt.
Re: Streik bei der BSAG - Meine Meinung
Ja, die "Kooperationspartner" fahren tatsächlich noch. Sorry für die Falschinformation meinerseits.
Re: Streik bei der BSAG - Meine Meinung
Es scheint in letzter Zeit darauf hinauszulaufen, dass immer mehr eskaliert wird, ich kann mich in den letzten 20 Jahren an vielleicht 1-2 Warnstreiks erinnern, die dann von 3 -10 Uhr gingen. Das fände ich dann angemessen. Zu einem längeren Streik sollte es wirklich erst kommen, wenn wirklich alle Verhandlungsmöglichkeiten inkl. Schlichtung ausgeschöpft sind.
Ein Notfahrplan sollte verpflichtend festgeschrieben werden, die HHA hat heute z.B. auf U 3 einen 20 Min Takt und auf OL , die zu S- Bahnhöfen fahren einen Notbetrieb angeboten.
Ein Notfahrplan sollte verpflichtend festgeschrieben werden, die HHA hat heute z.B. auf U 3 einen 20 Min Takt und auf OL , die zu S- Bahnhöfen fahren einen Notbetrieb angeboten.
Re: Streik bei der BSAG - Meine Meinung
Man könnte es ja wie in Italien machen: Während eines Streiks müssen gewisse Fahrten stattfinden, die dann mit "G" (oder anders) im Fahrplan gekennzeichnet sind. Das würde vielen Menschen helfen, die kein Auto haben und die nicht im Homeoffice arbeiten können.
Die guten Dinge kann man meiner Meinung durchaus vom Ausland (hier: Italien) übernehmen.
Ich finde es allerdings auch maßlos übertrieben, dass nach einer Gesprächsrunde sofort zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen wird. Wenn nach mehreren Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern nichts aus Gewerkschaftssicht herauskommt, sollte man zum Warnstreik aufrufen, dann aber auch nicht gleich einen ganzen Tag lang.
Die guten Dinge kann man meiner Meinung durchaus vom Ausland (hier: Italien) übernehmen.
Ich finde es allerdings auch maßlos übertrieben, dass nach einer Gesprächsrunde sofort zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen wird. Wenn nach mehreren Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern nichts aus Gewerkschaftssicht herauskommt, sollte man zum Warnstreik aufrufen, dann aber auch nicht gleich einen ganzen Tag lang.